Jethro Tull
RökFlöte
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Jethro Tull haben im Laufe ihrer 55-jährigen Karriere ein recht weites stilistisches Spektrum abgedeckt – von sehr folkig, über progressiv hin zu rockig. 1989 haben sie sogar den Grammy für das beste Metal Album bekommen, wobei das letztlich mehr über die Grammy Jury als über das Album aussagt.
Wie dem auch sei, Rökflöte wird die Tull-Fans besonders erfreuen, die die rockigere Seite der Band bevorzugen. Der Grammy Jury sollte man dieses Mal aber am besten rechtzeitig stecken, dass das Album trotz der „ö“s nichts mit Motörhead zu tun hat. Höchstens bei „Wolf unchained“ finden sich neben einer mit ungeheurer Power gespielten Flöte Riffs, die eine gewisse Affinität zum Metal zeigen.
Ansonsten prägt das Album das Miteinander von (zum Teil durchaus recht harten) Gitarren und packenden Flöten, die nie pastoral auswimpen. Auch ruhigere melodische Folk Rock Stücke wie „The feathered Consort“ setzen immer noch ein fettes Ausrufezeichen hinter das Wort Rock! Aber auch in seinen ruhigsten Momenten („The perfect One“) kann Rökflöte überzeugen.
Es ist schwer hier Highlights zu benennen. Da wäre das lebendige „Allfather“ mit seinem tänzerischen Ansatz, das kraftvolle „Hammer on Hammer“ mit dem fast gesprochenen Refrain, das bereits erwähnte „Wolf unchained“, das zwischen furios und walzerartig changierende „Trickster“ und das sehr abwechslungsreiche „Cornucopia“ mit einer Gänsehautmelodie im Ausklang.
Dass die Stimme des 77-jährigen Ian Anderson mittelweile etwas dünner klingt als in der Vergangenheit beeinflusst das Gesamtergebnis so wenig, dass es kaum eine Fußnote wert ist.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Voluspo | 3:43 |
2 | Ginnungagap | 3:50 |
3 | Allfather | 2:46 |
4 | The feathered Consort | 3:40 |
5 | Hammer on Hammer | 3:09 |
6 | Wolf unchained | 4:58 |
7 | The perfect One | 3:51 |
8 | Trickster (and the Mistletoe) | 3:01 |
9 | Cornucopia | 3:53 |
10 | The Navigators | 4:28 |
11 | Guardians Watch | 3:31 |
12 | Ithavoll | 4:00 |
13 | The Navigators (Single Edit) | 3:25 |
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Besetzung |
Ian Anderson (Voc, Flöte)
David Goodier (B)
John O’Hara (Piano, Keys, Akkordeon)
Scott Hammond (Drums)
Joe Parrish-James (Git, Mandoline)
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