Anders Hagberg

North (Review-Serie, Folge 2)


Info
Musikrichtung: Jazz

VÖ: 11.09.2020

(Prophone)

Gesamtspielzeit: 49:53

Internet:

http://www.andershagberg.se



Anders Hagberg-Review-Serie, Folge 2: North

Im letzten Monat haben wir unsere kleine Hagberg-Reihe mit Trust eröffnet – einem Album, das bei mir mehr Frage- als Ausrufezeichen hervorgerufen hat. Am Ende hatte ich die Hoffnung geäußert, dass das bei den folgenden Alben anders sein könnte, weil sie möglicherweise unter anderen Umständen entstanden sind.

Die Hoffnung hat sich erfüllt. Zwei Dinge unterscheiden North fundamental von Trust. Hagberg lässt zwar auch hier gelegentlich einfach Töne und Klänge im Raum stehen und gibt viel Raum zum Improvisieren. Aber die Stücke sind überwiegend durchkomponiert. Davon fand sich auf Trust wenig. Zum anderen hat er dieses Mal nicht nur sporadisch eine Percussionistin an seiner Seite, sondern hat eine kleine Band um sich geschart.

Seine Saxofone und Flöten stehen weiterhin im Zentrum und prägen die in der Regel sehr sanften Stücke. Die Flöte gestaltet den soften Jazz des Openers. Das Saxofon führt verträumt durch „Inga“. Aber schon in „Avenue Junot“ spielt das perlende Piano von Joona Toivanen eine Hauptrolle, zu der Johannes Lundberg Basstupfer hinzugibt.

Oft lässt Hagberg seine Töne fast ätherisch verfliegen. Und auch wenn die Stücke dann recht lang werden und zum Verplätschern neigen („Silent Ways“), bleiben sie doch schön wie eine nordische Landschaft.

Daneben gibt es aber auch etwas kraftvollere Farben, wie beim soften Jazz „Gidda“ mit Bass und Saxophon und vor allem dem fast swingenden „Four Three“, dem Highlight auf North, das viel Flöte, ein perlendes Piano und auch recht freie Parts gut unter einen Hut bringt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Islands of the North 4:36
2Inga 4:57
3Avenue Junot 6:13
4North 4:58
5Four Three 5:45
6Melodic Modes 7:21
7Gidda 2:22
8Silent Ways 7:28
9Children 6:12
Besetzung

Anders Hagberg (Flöten, Sax, Ambient Sounds)
Johannes Lundberg (Kontrabass)
Joona Toivanen (Piano)
Helge Andreas Norbakken (Perc)



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