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Spiritual Beggars
Mantra III (Vinyl-Rerelease)
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Sony Music hat es sich zur Aufgabe gemacht den alten Katalog des verblichenen, britischen Labels Music for Nations wieder an die Öffentlichkeit zu tragen. Ein weiterer Schritt ist die Neu-Veröffentlichung der vier zwischen 1996 und 2002 veröffentlichten Alben der Schweden Spiritual Beggars. Dem aktuellen Zeitgeist und der darauf zu hörenden Musik gemäß natürlich auf (farbigem) Vinyl. Die Alben liegen allerdings auch auf CD bei. Die kleinen Silberscheiben enthalten zudem auch noch den einen oder anderen Bonustrack. Also durchaus eine gute Sache. Vor allem da mit Ausnahme von Ad Astra keine der Platten bisher auf Vinyl erschien.
Die allgegenwärtigen Stoner-Ausflüge des Vorgängers Another Way to Shine wurden bei Mantra III auf ein Minimum zurück gestaucht. Aber das ist nicht die einzige Änderung von Album Nr. 2 zu Album Nr. 3. Mit Per Widberg hatte man zwischenzeitlich einen festen Keyboard- bzw. Orgelspieler engagiert, der dem Sound hörbar gut tut. Seine altmodischen Klänge geben der Musik der Spiritual Beggars eine gewisse Lockerheit und ein Plus an Atmosphäre. Mantra III klingt zudem wuchtiger und kompakter als die beiden Vorgänger. Übermäßig verspielte Parts wichen immer mehr einer geradlinigen Spielweise und die früher noch etwas stärkere Blues-Orientierung ist auf dem Album einem zupackenderem Groove gewichen. Mit „Euphoria“ hatte man sogar einen ersten richtigen Hit parat.
Das allmächtige Riff ist das worauf es hier ankommt. Bereits der erste richtige Song „Homage to the Betrayed“ verwöhnt mit seiner genialen Stoner-Classicrock-Mischung, die einen bis zum Ende nicht mehr wirklich loslässt. Auch ohne große Hook ist das ein cooler, eingängiger Song, was neben dem knackigen Grundsound zum Teil auch an der markanten, raspelnden Stimme von Sänger/Bassist Spice liegt. Mal mehr („Monster Astropnauts“), mal weniger heavy („Bad Karma“), zwischendurch auch mal mit starken Verweisen in die 60er („Broken Morning“, Hendrix lässt rifftechnisch grüßen), spielt man sich hier durch zwölf Songs, die zum Großteil ein richtiges Pfund sind. Lediglich mit dem zwischen verdrogtem Hippie-Sound und Proto-Metal schwankenden „Inside Charmer“ lehnt man sich etwas weit hinaus.
Ansonsten ist Mantra III ein bärenstarkes Heavy-Rock-Album geworden, das zusammen mit seinen beiden Nachfolgern Ad Astra und On Fire den Zenit des Schaffens der Spiritual Beggars repräsentiert. Mit dieser Ausgabe bekommt man zudem noch drei Bonustracks mitgeliefert. „The Band Is Playing“ gefällt mit seinem ZZ-Top-mäßigem Swing, während „Redwood Blues“ etwas zu schwerfällig daher kommt. Interessant ist auch der alternative Mix von „Euphoria“. So hätte Mantra III nämlich auch klingen können: nicht so massiv, dafür luftiger mit noch deutlicheren Orgelsounds.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Superbossanova | 1:43 |
2 |
Homage To The Betrayed | 3:02 |
3 |
Monster Astronauts | 3:41 |
4 |
Euphoria | 5:55 |
5 |
Broken Morning | 2:24 |
6 |
Lack Of Prozac | 5:32 |
7 |
Bad Karma | 4:01 |
8 |
Send Me A Smile | 6:27 |
9 |
Cosmic Romance | 2:52 |
10 |
Inside Charmer | 4:47 |
11 |
Sad Queen Boogie | 4:51 |
12 |
Mushroom Tea Girl | 8:32 |
13 |
The Band Is Playing (CD-Bonustrack) | 5:33 |
14 |
Redwood Blues (CD-Bonustrack) | 4:15 |
15 |
Euphoria - Alternative Mix (CD-Bonustrack) | 5:57 |
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Besetzung |
Michael Amott (Gitarre)
Christian „Spice“ Sjöstrand (Gesang, Bass)
Ludwig Witt (Schlagzeug)
Per Widberg (Keyboards)
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