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Spiritual Beggars
Another Way To Shine (Vinyl-Rerelease)
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Sony Music hat es sich zur Aufgabe gemacht den alten Katalog des verblichenen, britischen Labels Music for Nations wieder an die Öffentlichkeit zu tragen. Ein weiterer Schritt ist die Neu-Veröffentlichung der vier zwischen 1996 und 2002 veröffentlichten Alben der Schweden Spiritual Beggars. Dem aktuellen Zeitgeist und der darauf zu hörenden Musik gemäß natürlich auf (farbigem) Vinyl. Die Alben liegen allerdings auch auf CD bei. Die kleinen Silberscheiben enthalten zudem auch noch den einen oder anderen Bonustrack. Also durchaus eine gute Sache. Vor allem da mit Ausnahme von Ad Astra keine der Platten bisher auf Vinyl erschien.
Die Spiritual Beggars wurden Anfang der 90er von Michael Amott gegründet, der sich vorher bei den britischen Extrem-Metallern Carcass verdingte. Der musikalische Fokus war hier allerdings ein ganz anderer. Schwerer, stonermäßiger Rock stand auf dem Programm. Das musikalische Flair war eindeutig 70er - lange bevor derartige Retro-Sounds hip wurden. Das 1996 erschienene Zweitwerk Another Way to Shine hatte nach wie vor diese ungestüme Frische, die das (allerdings noch etwas unausgegorene) Debüt zwei Jahre vorher auszeichnete. Der Charme von Deep Purple und Black Sabbath traf auf die Lässigkeit von Trouble in ihrer Heavyrock-Phase sowie den damals modernen, massiv-flirrenden Stoner-Sound á la Kyuss oder Fu Manchu.
Ergebnis war ein ruppiger, leicht verdrogt wirkender Rock mit einer gewissen Lockerheit, aber auch einer angenehmen Schwere sowie einem mitreißenden Groove. Stücke wie „Black Mountain“ oder der Titeltrack haben einen unwiderstehlichen Swing. Zudem schwingt immer wieder eine gewisse bluesige Kante mit. Vor allem wenn sich das Trio (Keyboarder Per Widberg war damals noch nicht Mitglied) in dampfende Jam-Phasen stürzt. Die Spiellaune der Band war nämlich außerordentlich. Manchmal fast ein wenig zu sehr. Denn das Songmaterial selbst ist nicht so knackig, wie man es von späteren Alben der Band kennt.
Another Way to Shine lebt so vor allem von der guten der Dynamik der Band und ihrer Performance. Das knirschende Gitarrenspiel, die tollen Schlagzeugparts sowie die coole Stimme von Sänger/Bassist Spice sind auch hier Qualitätsmerkmale für sich. Die Spiritual Beggars standen mit ihrer zweiten Platte (die in dieser Version mit einem überarbeiteten Cover und Liner-Notes von Michael Amott daher kommt) auf angenehme Weise zwischen dem aufblühendem Stoner-Rock der Mitt-Neunziger und klassischen Heavy-Rock-Tugenden und waren somit auf ihre Art ziemliche Vorreiter.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Magic Spell | 5:03 |
2 |
Blind Mountain | 4:40 |
3 |
Misty Valley | 6:45 |
4 |
Picking From The Box | 4:19 |
5 |
Nowhere To Go | 6:22 |
6 |
Entering Into Peace | 6:06 |
7 |
Sour Stains | 5:49 |
8 |
Another Way To Shine | 4:52 |
9 |
Past The Sound Of Whispers | 5:59 |
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Besetzung |
Michael Amott (Gitarre)
Christian „Spice“ Sjöstrand (Gesang, Bass)
Ludwig Witt (Schlagzeug)
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