Sia
We are born
Verspielt und melancholisch...
... zugleich wirkt das Cover des neuen und inzwischen fünften Albums We are born von Sia (Furler), das Album, das sie schon lange habe machen wollen, wie die australische Künstlerin selbst sagt. Und im Grunde sagt genau dieses schon eine Menge über die Musik von Sia, die in einem Interview mit der online-Ausgabe einer großen deutschen Tageszeitung meinte, sie habe aufgehört Musik zu hören, als sie elf sei war, und sei im wesentlichen beeinflußt von der Musik zwischen 1980 und 1987. Was musikalisch dabei herauskommen kann ist natürlich schöner Pop, der eine unterschwellige Komplexität mit großer Eingängigkeit komibiniert, der in weiten Teilen am ehesten mit der letzten Scheibe von Ellie Goulding zu vergleichen sein könnte.
Während der Opener "The Fight" den Hörer noch recht ratlos zurückläßt, lediglich mit dem Eindruck, das sei wohl "irgendwie Pop", bringt "Clap your Hands" das Album auf den Punkt: ein starker 80er Sound, der nicht nur dem Cover entspricht, sondern auch irgendwie bekannt vorkommt, irgendwie schon einmal gehört und zugleich doch neu und frisch! "Irgendwie" steckt da ABBA drin, "irgendwie" Culture Club, "irgendwie" Cindy Lauper... und "irgendwie" so viel mehr! Selbiges gilt auch für das folgende "Stop trying", das 80er ist vom beat bis zu den synths, aber eben auch Sia, und das heißt nicht hemmunglos und oberflächlich fröhlich, sondern mit einer Tiefenschicht Melancholie. Ähnlich weit zurück in der Zeit der musikalischen Vorbilder geht "You´ve changed", ein funky angehauchter Song für Fans der Captain Future-Serie, kombiniert mit einer schönen, souligen Stimme - die auf dem Album gelegentlich gerne auch hätte tiefere Töne anstimmen können, aber das ist auch der einzige größere Kritikpunkt.
Für den zweiten Teil des Albums bieten sich große Namen und aktuelle Erfolgsalben als Vergleich an: Für "Bring Night" ist dies Amanda Jenssen und ihr letztes "Gangsterjazzalbum", für die übrigen Songs von We are born die schon eingangs erwähnte Ellie Goulding, der gegenüber die Elektroaccessoires und Danceelemente weitgehend reduziert sind, so dass am Ende ein Popalbum dasteht, das man auch noch in zehn Jahren wird hören können...
Andreas Matena
Trackliste |
1 | The Fight | 3:40 |
2 |
Clap your Hands | 3:59 |
3 |
Stop trying | 2:40 |
4 |
You´ve changed | 3:11 |
5 |
Be good to me | 3:56 |
6 |
Bring Night | 2:58 |
7 |
Hurting me now | 3:26 |
8 |
Never gonna leave me | 3:34 |
9 |
Cloud | 3:44 |
10 |
I´m in here | 3:42 |
11 |
The Co Dependent | 2:55 |
12 |
Big Girl little Girl | 4:19 |
13 |
Oh Father | 4:30 |
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Besetzung |
Sia Furler: vocals
Greg Kurstin: keys
NIck Valensi: guitars
Sam Dixon: bass
Felix Blossom u.a.: drums
"The Kids": additional vocals
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