Hegemund
Nuit Blanche
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Diese Scheibe der in Frankfurt beheimateten Hegemund ist eine ganz seltsame Scheibe.
Hier bieten zwei Musiker einen sehr stark mit akustischen Instrumenten (Piano, Glocken, Perkussionen usw.) erzeugten Ambientsound, der starke Jazzeinflüsse in sich trägt, mit Folkelementen spielt und dementsprechend seltsame Sounds heraushaut, die trotzdem zu hörbaren und angenehmen Melodien reichen.
Das klingt geschrieben ziemlich spannend, und Anfangs klingt es auch so: Die knisternden Pianoklänge über den einfachen Perkussionsprogrammen des Titelstücks ein Openers, das einsetzende Saxophon, elektronisch angehauchter, melancholischer Barjazz. Das zweite Stück „Paris, Paris“ kommt, oh Wunder mit Chansonflair daher, der dann ein elektronischen Sounds und einer beschwingten, leichten Sommermelodie ala Paris mündet. Hier fragt man sich schon manchmal ein wenig, wohin der Weg den wohl führen wird, wenn auch die Instrumentalteile perfekt und verführerisch schön ins Ohr gehen. Denn die "Paris, Paris" Refrains sind schon sehr peinlich.
Und dieser Weg wird weiter beschritten, nur gleitet man immer weiter in diesen angeschrägtem Barjazz ab, der im vierten Song „In the kitchen“ Dank seines feinen Schlagzeugspiels, den Gitarrenklängen aber vor allem den Bläsern gewinnt. Doch hiernach flacht alles sonderbar ab. Die Elektronik gewinnt Oberhand, die Songs bleiben trotzdem zumeist auf einem leicht jazzigem Kurs und man wartet leider umsonst auf irgendeinen Höhepunkt.
Ansich mag ich Post Rock, Ambiente und vor alle wenn hier noch Jazzelemente einströmen, jedoch sollten diese einem Höhepunkt entgegen arbeiten oder eine gewisse Linie verfolgen. Und auch wenn das Thema von Hegemund Alben im weitesten Sinne Städte sein sollen und hier Paris auch gut getroffen wird, fehlt mir dieser Höhepunkt, diese aufgebaute Spannung, dieses gewisse Extra in der handwerklich wundervoll eingespielten Musik.
Die Grenze bei dieser Art von Musik zwischen spannendem Album nd der berühmten Fahrstuhlmusik ist oftmals sehr schmal, Hegemund überschreiten diese zu oft Richtung Fahrstuhlmusik.
Über Lautsprecher und quasi nebenbei gehört bringt dieses Album gar nichts, in der rechten Laune via Kopfhörer unterhält sie ganz nett. Aber sie verliert sehr schnell Ihren kleinen Charme, da einfach das besondere Extra fehlt.
Und so trifft der Name des letzten Titels ziemlich genau, was am Ende übrig bleibt Green Sauce"
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Nuit Blanche | 5:42 |
2 |
Paris, Paris | 5:17 |
3 |
Interlude | 1:37 |
4 |
In the Kitchen | 4:59 |
5 |
Ma Folle | 4:02 |
6 |
Home | 0:28 |
7 |
In My Eyes | 3:13 |
8 |
Rue de Charonne | 2:41 |
9 |
We Don't Tell You What to Eat | 5:52 |
10 |
Green Sauce | 2:45 |
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Besetzung |
Gottfried Tollmann & Ralf Hildenbeutel
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