Musik an sich


Reviews
Korai Öröm

Volume Zero


Info
Musikrichtung: Korai Örom

VÖ: 2008

(The Lollipop Shop)

Gesamtspielzeit: 46:33

Internet:

http://www.korai.hu


Ich hab es schon bei dem neuen Album von Sula Bassana geschrieben, und wiederhole es nun hier nochmal gerne – 2009 entwickelt sich zum Jahr des Psychedelik und Spacerocks.
Korai Öröm´s Album Volume Zero ist zugegebener Maßen bereits 2008 erschienen, dafür ist diese Kompilation möglicherweise das wichtigste Album, ermöglicht es doch nicht nur einen Super Einstieg in die wunderbar bunte, treibende und ebenso schwebende Welt der ungarischen Weirados, nein, Sie öffnet auch einen Blick in die Welt der modernen Psychedelik und Spacemusik, die ja noch viel bunter und tanzbarer ist, als sie in Ihren Anfangszeiten der Sechszieger und Siebzieger Jahre je gewesen ist.
Der hervorragend zusammengestellte Silberling eröffnet mit den beiden Stücken "2005/1" und "2005/2" vom 2005er Album, welche wohl von allen Korai Songs am besten deas Universum dieser Band einfangen. Treibende elektronische Beats, dazu die Wand aus Perkussionsinstrumenten, die einem von Links und Rechts um die Ohren gehauen werden (und in die Magengrube, natürlich), dazu orientalisch klingende Gesänge, schwebende Keyboards und flirrende ebenso wie rockige Gitarren. Die für Korai typische Maultrommel treibt und somit steht einem 15 Minuten langen tanzenden Spacetrip nichts im Wege. Wer hierzu still sitzen bleibt ist entweder taub oder tot. Es folgt das acht Minuten lange 2000/1, das zunächst mit psychedlischen Gitarrenläufen zu Grillenzirpen beginnt, dann jedoch ebenfalls zu einem Perkussionsmonster anschwillt.
Zu den Sitars gesellen sich dann leichte Keyboards und rockige, spacige Gitarren. Hier offenbart sich noch ein wenig mehr der traditionelle Ansatz der Korais, weniger Keyboards und elektronische Rhythmen, hier stehen die vielfältigen Perkussionen und die Gitarren noch im Fordergrund. Auch hier gilt, wer hier nicht tanzt, wippt oder irgendwie mitgeht, dem ist nicht zu helfen.
Mit "1997/2" geht es noch weiter zurück in der Band Geschichte, doch es bleibt unweigerlich Korai. Hier nun ein Pfeifen als Lead Instrument, dazu akustische Gitarren und ein satter Bass. Und die Basis stellt wie bei allen Korai Stücken diese manische Perkussionsarbeit dar, die auch hier perfekt die später einsetzende Gitarrenarbeit unterstützt. "2001/1 kommt dann wesentlich rockiger und schrieller, aber auch noch perkussiver daher, "6" (Ohne Jahresbezeichnung, da vom Debütalbum)zeigt dann die Wurzel. Hier klingt alles noch mehr nach Untergrund, die Perkussionen dröhnen und es wirkt noch alles wesentlich „unperfekter“ und auch dunkler. Ragga Rhythmen und dröhnende Keyboards und Samples zu der sich formenden Perkussionsmaschine. Warum viele Korai Liebhaber diese Ursprünge, die mit viel mehr Samplings als mit Originalmusik daherkommt, den neuern Stücken vorzieht, kann ich nicht recht nachvollziehen. Nicht, das ich es schlecht fände, im Gegenteil, aber im Grunde hat sich heute nicht viel geändert, es ist nur wesentlich besser produziert.
Zusätzlich ist auch noch ein Video mit auf die CD gebracht worden, ein kleines aber feines Promovideo zum sehr rockigen, aber natürlich spacigen "8", das Video wurde als „Hey, Peasant!“betitelt und strahlt auch in Bildern die immense Lebens und Spielfreude der Ungarn wieder.
Also, JEDER Fan von positiver, tanzbarer und trotzdem innovativer Musik muss, sich dieses Teil zulegen.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
12005/1 8:14
2 2005/2 6:53
3 2990/1 8:09
4 1997/2 6:50
5 2001/1 8:49
6 6 4:18
7 Music fi last 3:20
8 “Hey Peasant” Video based on 2005/8
Besetzung

Biljarszki Emil : keyboards, acoustic guitar
Csányi Viktor : drums
Jócsik János : percussions
Kilián Zoltán : bass
Nádasdi Zoltán : percussions
Paizs Miklós : fuyara, jews harp, whistle, khöömei, mbira
Szalay Péter : guitar
Vécsi Tibor : vocals
Bonnyai Zoltán : dipanorama
Völgyi Gábor : videomix
Szûcs László : lights
Ágoston Norbert Guszti : soundmaster


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