Musik an sich


Reviews
Nu & Apa Nea Gra

Omag


Info
Musikrichtung: psychedelische Balkan Avantgarde

VÖ: 19.06.2009

(Lolliposhop)

Gesamtspielzeit: 50:47

Internet:

http://www.nu-apa-neagra.ro/
http://www.freewebs.com/grupnu/
http://www.myspace.com/projectnu
http://www.audiostreet.net/nu


Die 2001 gegründete rumänische Band liefert mit Omag, bereits 2008 erschienen, Ihr viertes Album ab.
Auf Ihrer Homepage kategorisieren Sie sich selbst als ein Projekt bestehend aus Autodiakten an den Instrumenten, die einen Sound aus traditioneller rumänischer Musik mit improvisierten Gesängen und spaciger Elektronik spielen. Das kann man durchaus so stehen lassen, denn Musik im herkömmlichen Sinne erwartet den Hörer auf Ihrem vierten Album Omag nicht. Die rein instrumentalen Eröffnungsstücke bestehen aus eher düsteren Sounds, dazu eine traurige Klarinette und im Hintergrund arbeitet eine schwebende, quietschende Elektronik.
Zunächst fühlte ich mich stark an die eher dissonanten Klänge von Pink Floyds Frühwerken A Saucerful of Secrets oder auch dem geräuschvollen Mitteteil von Echoes erinnert. Dazu gesellen sich dann die wohl eher aus dem Balkan Folk entlehnten Gitarren und Sitar Klänge. Wirkliche Melodien schälen sich nur schwer erkennbar und langsam aus dem Soundkosmos heraus. „Galop in 2/4“, der fünfte Track arbeitet dann mit einem treibenden Bass und einer spacigen Gitarre, jedoch liegen auch hier viele Geräusche an der Oberfläche, so dass beim oberflächigem Hören nur Kakophonie herrscht.
Es folgen fasst sakrale Klänge aus dem Synthie zu einer wiederum eher dissonanten Klarinette in „plinsul lui V.“
Dunkler Psychedlik, der dem Neofolk nicht ganz fern ist. Es folgen einige reine Soundexperimente aus Klängen und Versatzstücken aus dem Balkan Folk, in „seara“ vermischt mit einem treibenden synthetischen Beat. „Umbra si copacul de fier” bietet wiederum dunklen elektrischen Neofolk verquickt mit ebenso dunkler psychedelic. Die dunklen Keyboardharmonien scheinen wiederherum aus „Saucerful of Secrets“ oder „Sysyphus“ entlehnt zu sein, darüber liegt eine sehsuchtsvolle, flirrende akustische Gitarre und verhallende Stimmen. Ein zerbrechliches dunkles Manifest. Das Titelstück bringt dann noch mal die dem Folk entlehnte Gitarre zu fiepsender und klirrender Elektronik. Elektronische Beats pulsieren und tragen das Ganze abschließend zu einem elektronisch blubbernden Gebräu plus wiederum traditionell klingenden Gesängen.
Omag ist definitive Avantgarde Musik, verwurzelt im Folk und dunkler Psychedlik plus Neofolk Elementen. Hier ist der Hörer gefordert. Diese Musik kann man nur unter dem Kopfhörer oder in einem Raum, in dem man allein ist und sich auf die Musik konzentrieren kann, genießen und entdecken. Was ein wenig schade ist, ist die Tatsache, das die scheinbar zusammengehörenden Songs nicht zusammen gemischt wurden, sondern von Pausen unterbrochen werden. Das stört das Durchhören schon ein wenig. Trotzdem eine tolle Scheibe, die es zu entdecken lohnt. Aber nichts für reine Pop und Mainstream Hörer.
Zur Orientierung noch mal meine Liste an artverwandten Künstlern:
Pink Floyd 68 -71
Legendary Pink Dots
Mimir
Edward Ka-Spel
Current 93



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Dimeneata 1:14
2 Ia ti limba si fugi 3:23
3 Omol cu gura de platina4:14
4 Peste munte 4:15
5 Gallop in 2/42:20
6 Plinsul lui V.2:29
7 obzar pneumatic3:58
8 Seara1:17
9 Umbra si copacul de fier4:12
10 Tambal Ruginit2:45
11 Cinci Suprapuneri-pareri 4:38
12 Omag7:18
13 13, pentru character4:04
14 Peste Munte (Alan Holmes Mix)4:40
Besetzung

Sasa-Liviu Stoianovici: Saz, Cobsa, Gesang, Gitarre Perkussion, Loops, Sampler, Keyboards, Jaws harp
Alexandru Hegyesi: Akustischer Bass, Gitarren
Vlad Sturdza: elektrische Gitarren
Calin Torsan: Klarinette
Szilamer Farkas: Sitar


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