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Symphony X

Paradise Lost


Info
Musikrichtung: Progressive/Power Metal

VÖ: 22.06.2007

(Inside Out)

Gesamtspielzeit: 61:01

Internet:

http://www.symphonyx.com


Der Titel der letzten Symphony X-CD The odyssey hätte wohl auch auf das neue Album der Prog/Power Metaller gepasst. Fünf lange Jahre und zig Verschiebungen hat es gedauert bis der geneigte Fan Paradise lost in den Händen halten konnte. Aber wie immer bei dieser Band hat sich das Warten ohne Wenn und Aber gelohnt. Denn um es gleich voraus zu nehmen, das Album ist wirklich großes Schwermetallkino geworden.

Auf Album Nummer sieben gehen Symphony X den auf The odyssey eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Will heißen, die Queeneinflüsse und Neoklassischen Elemente rückten noch etwas weiter nach hinten und es regiert das allmächtige Powerriff. Der Keyboardoverkill vergangener Tage gehört endgültig der Vergangenheit an. Nie klang die Band so hart und düster wie heute, allerdings ohne zu ruppig zu werden oder die Härte nur zum reinen Selbstzweck zu verarbeiten (Train of thoughts anyone?). Bereits der Opener „Set the world on fire“ enthält die typischen Trademarks des Albums: ein thrashiges Grundriff, atmosphärische Hintergrundspielereien an den Keyboards, eine gnadenlos nach vorne peitschende Rhythmusgruppe, sowie einen Russel Allen am Mikro, der so aggressiv wie selten zuvor klingt und gleichzeitig wieder unwiderstehliche und kraftvolle Melodiebögen hervorzaubert, für die so manch andere Band ihre Großmütter verkaufen würde. Ein derartiges Goldkehlchen hat nicht jede Band in ihren Reihen.

Der Star neben Russel ist allerdings ganz eindeutig Bandleader und Gitarrist Michael Romeo, der seinem Arbeitsgerät auf ein Weiteres starke Riffs und schwindelerregende Soli am Fließband entlockt und sich auch abermals heiße Duelle mit Keyboarder Michael Pinella liefert, der ansonsten eher im Hintergrund agiert. Nicht unbeachtet sollte man auch die abwechslungsreiche Bass- und vor allem Schlagzeugarbeit von Mike LePond und Jason Rullo lassen, welche den einzelnen Stücke den richtigen Unterbau liefert. Trotz allem zur Schau getragenen technischen Können gehören Symphony X glücklicherweise nicht zu den Bands, die ihre Fähigkeiten für wichtiger erachten als die einzelnen Songs.

Und von diesen finden sich wieder zahlreiche Exemplare, die sich hervorragend in die nicht gerade an Highlights armen Historie der Band einreihen. Dazu gehören auf jeden Fall das bereits genannte „Set the world on fire“, das sehr rhythmische „Serpent’s kiss“, der Titeltrack „Paradise lost“ (Ballade im „The accolade“-Format), das äußerst Komplexe und düstere „Walls of Babylon“, die gefühlvolle Ballade „The sacrifice“ (mit Flamenco-Gitarre und klassischen Elementen), sowie das abschließende „Revelation (Divus Pennae ex Tragoedia)“, bei dem Symphony X noch einmal alle Register ziehen. Auf ein überlanges Epos vom Schlage „The odyssey“ oder „The divine wings of tragedy“ wurde dieses Mal verzichtet, dafür liegt das Niveau der einzelnen Stücke höher als es oft früher der Fall war.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich Symphony X mit den Jahren immer mehr von einer symphonisch geprägten Progmetal-Band zu einer harten Power Metal-Band mit Progeinschlag gewandelt haben, allerdings ohne ihre eigene Identität zu verlieren. Und wenn in Zukunft noch weitere Sahneschnitten wie Paradise lost dabei herauskommen, gibt es dagegen nicht das Geringste einzuwenden. Schon jetzt eines der Jahreshighlights in diesem Bereich!



Mario Karl



Trackliste
1Oculus ex Inferni2:34
2Set the World on Fire (The Lie of Lies)5:55
3Domination6:29
4The Serpent’s Kiss5:03
5Paradise Lost6:32
6Eve of Seduction5:04
7The Walls of Babylon8:16
8Seven7:01
9The Sacrifice4:49
10Revelation (Divus Pennae ex Tragoedia)9:17
Besetzung

Russell Allen: Vocals
Michael Romeo: Guitars
Michael Pinnella: Keyboards
Mike LePond: Bass
Jason Rullo: Drums


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