Drew Kennedy
Dollar Theatre Movie
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Man kann es manchmal gar nicht glauben, was die texanische Red Dirt Rock-/Alternate Country-/Roots Rock-Szene (man nenne sie wie man mag) alles für hochkarätige Künstler zum Vorschein bringt. Immer wenn man glaubt, es müsste doch mal das Ende der Fahnenstange erreicht sein, wird man aufs Neue überrascht und eines besseren belehrt!
Drew Kennedy heißt der Sänger und Songschreiber, der uns mit seinem grandiosen Album Dollar Theatre Movie ein absolutes Meisterwerk des Alternate Country/Red Dirt Rock vor den Latz knallt.
Schon der Opener „One to blame“ gibt eindrucksvoll an, wo es auf dieser Scheibe lang geht. Emotionsgeladene, gefühlvolle, sehr melodische Songs, die mit enormer Energie und Kraft vollgetankt sind ohne dabei aggressiv oder übertrieben rockig zu wirken. Eine leichte Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle Songs dieser CD.
„Ramblin’ heart“ zeigt sich in bester Waylon Jennings-Manier und geht mit Jennings-typischem Gitarrensound, Banjo-Klängen und stampfendem Rhythmus sofort in Mark und Bein über, bevor es mit „Goodbye“ eine herzzerreißende Powerballade aller erster Sahne auf die Ohren gibt. Besonders die Mundharmonika-Parts verleihen diesem großartigen Song die besondere Note.
Die enorme Spielfreude und Liebe zur Musik ist auf dieser 55minütigen Produktion in jedem Song zu hören und somit wurde hier auch auf technisches Soundgeplänkel verzichtet und immer eine herausragende Instrumentierung gewählt.
Müsste ich auf alle Songs einzeln eingehen, würde ich dabei dermaßen ins Schwärmen geraten, dass sich diese Review schier ins Endlose zöge und sie kein Mensch bis zum Ende lesen würde. Tatsache ist jedenfalls, dass sich ausnahmslos sämtliche Songs, die übrigens alle aus der Feder von Drew Kennedy stammen, auf fast unerreichbar hohem Niveau bewegen und es auf dieser Scheibe keinen einzigen Tiefpunkt gibt.
Die gesamte CD hebt sich wohltuend und extrem positiv vom Einheitsbrei der Country Musik-Industrie in Nashville ab, selbst in der Texas Music-Szene, wo der Musiker und die Qualität der Musik noch absolut im Vordergrund steht, ist dieses „Erste Sahne-Album“ ein absoluter Leckerbissen für die Fans der Red Dirt/Alternate Country Musik.
Mr. Kennedy legt uns hier mit Dollar Theatre Movie sicherlich eines der besten Alben der Szene der letzten Monate vor und überzeugt auf ganzer Linie. Frisch, unverbraucht und vollgepackt mit einer traumhaften Melodie nach der anderen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Junge hier nicht seine ganze Energie verbraucht hat und uns mit dem nächsten Album wieder genauso zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Wer jetzt trotz dieser Review noch glaubt, sich dieses Album nicht holen zu müssen, der hat wohl leider den Sinn seines „Country Musik-Lebens“ verpasst! Guten Abend.
Frank Halbig
Trackliste |
1 | One to blame | 5:20 |
2 | Ramblin’ heart | 3:32 |
3 | Goodbye | 4:43 |
4 | Good things | 4:36 |
5 | Baytown | 4:27 |
6 | I’ll make it home | 3:39 |
7 | New me | 4:15 |
8 | Can’t slow down | 4:29 |
9 | Like a thief | 4:32 |
10 | The last waltz | 4:08 |
11 | Take me home | 4:20 |
12 | Tomorrow’s not tonight | 2:48 |
13 | Second time around | 4:27 |
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Besetzung |
Drew Kennedy: Acoustic Guitar, Piano Fender Rhodes: Harmonica Vocals Gerald Boyd: Acoustic & Electric Guitar, 12 String Guitar, Bass Tommy Spurlock: Pedal Steel Guitar, Slide Guitar David Neuhauser: B3 Organ, Wurlitzer Keith Gattis: Electric Guitar Kevin Szymanski: Keyboards Conrad Choucroun: Drums, Percussion Noah Jeffries: Banjo, Mandolin, Fiddle Bruce Robison: Harmony Vocals Kelly Willis: Harmony Vocals
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