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Temper Temper
Temper Temper
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Die Entwicklung von Revelation ist durchaus mit Entzücken zu beobachten. Finden sich schließlich mittlerweile auch Bands wie die Chaos-Punks The Plot To Blow Up The Eiffel Tower, die mcluskyesken Call Me Lightning oder eben jene Post-Core-Neo-New-Waver mit dem schicken Namen Temper Temper auf der Veröffentlichungsliste des Hardcore-Urgesteins. Bleibt Freude über eine Abkehr von Puristen-Langweiler-Old-School hin zur Präsentation interessanter Acts nur mittelbar artverwandter Stile. Die letzte Entdeckung haben die Kalifornier in Milwaukee getätigt und diese mit Jim Diamond (White Stripes, Von Bondies und Electric Six) ins Studio geschickt. Herausgekommen ist das selbstbetitelte Debüt von Temper Temper.
Leider sollte es aber trotz grosser Bemühungen beiderseits und vielen Treffen nie so richtig Funken zwischen uns. Ich konnte mich nicht wirklich anfreunden mit den süßlichen Eightiesmelodien, die Pat Fuller theatralisch über die dunkle, noisige Instrumentierung singt. Temper Temper warf mir hingegen immer vor, dass ich selbiges in anderen Fällen doch schon ganz entzückend fand und das doch auch in romantischen Momenten zwischen uns beiden zu schätzen wusste. Nach den ersten euphorischen Dates hatte ich aufgehört, meinen Freunden von uns zu erzählen und langsam fehlte mir der Reiz an ihr. Als ihr das auffiel, entgegnete sie mir, dass ich wohl von Anfang an zu große Erwartungen an sie hatte und sie nie wirklich nehmen wollte, wie sie ist. Vielleicht hat sie ein bisschen recht damit. Ihre wummernden Keyboardbässe und tighten Drums, die mich anfangs noch sehr erregt haben, gleiten jetzt etwas bedeutungslos und gleichförmig an mir vorbei, so dass ich im gleichen Bett mir ihr schlafen kann, ohne sie anrühren zu wollen. Temper Temper hat zwar einen starken Character, an dem es auch nach einiger Zeit noch Neues zu entdecken gibt, doch meine Liebesbriefe werden in Zukunft trotzdem an andere Platten gehen.
Ich werde lächeln, wenn ich in meinem Tagebuch lese und zurückdenke an das schöne „Trainweck Flare“ oder wie sie mich mit „Cheap Little Target“ in den Schlaf gesungen hat, doch ich bezweifle, dass ich sie nochmal anrufen werde. Da jage ich lieber nach den etwas attraktiveren Genre-Schwestern.
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1 | Trust Me |
2 | Terror Tongue And Cheek |
3 | Trainwreck Flare |
4 | Loaded Life |
5 | Delicate Pimp |
6 | Sin Spin Sin |
7 | My God Is Gold |
8 | Sexy Little Cuts |
9 | Bleed For Me Comrade |
10 | Heart Like A Fist |
11 | Cheap Little Target |
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Besetzung |
Pat Fuller – Gesang T. Jay Christensen – Keyboards, Gitarre Andrew Menchal – Bass James Neumeyer – Gitarre Keith Stendler – Schlagzeug
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