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Editorial

Endlich Sommer! Jezt kann man bei geöffneten Fenstern die Nachbarschaft mit den im Winter gesammelten Musikvorräten beschallen. Leider scheint die Sammelwut der Käufer nicht anzuhalten: Nach gutem Jahresstart sind die Umsätze beim CD-Verkauf inzwischen wieder deutlich eingebrochen, so dass die Branche auf das Jahr gesehen mit Einbußen um 5% rechnet. Die Label werden also noch mehr sparen müssen. Hoffentlich entwickeln sie da kreativere Konzepte, als Politiker und Rundfunkräte in den letzten Tagen.

So ließ die neue NRW-Regierung unter Jürgen Rüttgers (CDU) erkennen, was ihr Kulturpolitik wert ist: das Kulturressort wird eingespart. Kulturpolitik soll künftig der Chef der Staatskanzlei nebenbei mitmachen - zudem nicht im Range eines Ministers, sondern eines Staatssekretärs. Konsequenterweise war beabsichtigt, parallel gleich auf den Kulturausschuss des Landtages zu verzichten. Heftige Proteste haben immerhin insoweit ein Umdenken bewirkt. An anderer Stelle waren Proteste leider erfolglos: Das renommierte SWR-Vokalensemble (für manche "der beste Chor der Welt" und seit der Gründung 1946 DAS Expertenteam für zeitgenössische Vokalmusik) wird, wie nun endgültig beschlossen, den Sparplänen der Rundfunkanstalt SWR zum Opfer fallen. Der vorgesehene Personalabbau (24 statt 36 Sänger) bedeutet im Klartext den schleichenden Tod für den Chor. Geschätzte Einsparung pro Jahr: gerade einmal 150.000 bis 450.000 Euro. Der Schaden für den "Kulturstandort Deutschland" ist hingegen kaum zu beziffern.

Eben jenes SWR-Vokalensemble hat übrigens u.a. den Werken des Komponisten Pierre Boulez stets besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Ihm, der im März 80 Jahre alt wurde, gilt der Beitrag von Georg Henkel, "Eine Logik der Klangsinnlichkeit").
Ihren 25. Geburtstag und gleichzeitig Abschied von der Bühne feierten die oft umstrittenen Böhsen Onkelz - Alexander Kitterer war für uns dabei und läßt in seinem Artikel zugleich die vergangenen Jahre Revue passieren.
Auf ähnlich viel Bühnenerfahrung wie die "Onkelz" können Kansas und Styx zurückblicken, von deren nicht gerade altersmildem Doppelkonzert Norbert von Fransecky berichtet. Und bevor demnächst in Köln der Weltjugendtag steigt, wirft er zudem noch einen für manchen vielleicht überraschenden Blick zurück auf Rockmusik - die laute Seite des Kirchentags. Alles andere als leise sind schließlich auch die Auftritte von Leech, mit denen sich Daniela S unterhielt.

Gründe genug, um trotz des Sommerwetters unsere Juli-Ausgabe ausführlich zu genießen.

Viel Spaß dabei wünscht

Sven Kerkhoff