Nina Reiter MetaLogue
The music of Mani Planzer - evolving
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Der musikalische Weg führt nun nach Österreich. Dort wurde Nina Reiter 1991 geboren. Die Grazerin erhielt ersten Gesangsunterricht im Fach Jazz und war Mitglied eines erfolgreichen Vokal-Ensembles. Später studierte sie in Wien Gesang und trat regelmäßig mit verschiedenen Formationen auf.
2016 veröffentlichte die Künstlerin ihr Debüt-Album "Night, sleep, death and the stars“. Ferner war sie Gründungsmitglied der Band Phraim, deren letztes Album "Hysteria" ich hier vorgestellt hatte.
Bei der Platte The music of Mani Planzer - evolving geht es um den 1997 verstorbenen Musiker Mani Planzer, Einer, der sich stilistisch nicht festnageln ließ im Rahmen eigenwilliger Gestaltung zeitgenössischer Musik. Ihm ist nun dieses Album gewidmet, und sämtliche Kompositionen stammen von ihm, arrangiert von Nina Reiter. Sie hat auch entsprechende Texte geschrieben, bis auf "Hoffen", hier war für den Text Charlotte Brontë verantwortlich.
In der Band Nina Reiter MetaLogue spielt von Phraim der Bassist Marc Mezgolits mit. MetaLogue soll sich auf Planzer beziehen und dessen Vorliebe für Wortspiele, es soll die Symbiose der unterschiedlichen Elemente versinnbildlichen, die in diesem Projekt aufeinander treffen, laut Pressetext wie folgt: Einerseits die jungen hochkarätigen Musiker*innen, die Planzers Musik ins gegenwärtige Licht rücken und das Publikum an einem musikalischen Dialog teilhaben lassen, der sich fernab des Mainstreams über musikalische Genres hinwegsetzt, Selbstverständliches hinterfragt, aber gleichzeitig auch vermeintlich Getrenntes vereint. Andererseits die Texte aus der Feder von Sängerin Nina Reiter, die Planzers Pioniergeist in der Synthese von Jazz und Lyrik aufgreifen und durch den sensiblen Einsatz von Sprache eine Metaebene zu den vormals instrumentalen Kompositionen bilden.
Ja, und in dieser Richtung betrachtet, ist es der Formation wohl gelungen, Gegensätze darzustellen, ruhige, von mitunter zarter Stimme vorgetragene Gesangspassagen, Big Band-Arrangements, eine kraftvolle E-Gitarre, eine kristallen klingende Harfe, freie Elemente des Free Jazz, mithin Abwechslung und daraus resultierende spannende Passagen, Musik mit experimentellem Charakter, die allein durch die so unterschiedliche Darstellung der acht Songs sehr viel Entdeckungspotential bereithält und offenbart, dabei stets eigenwillig und keinen Anlass zu Schubladendenken gebend.
Doch ist das Ergebnis recht fordernd und stellt ein recht ungewöhnliches musikalisches Erlebnis dar. Nur - es erfordert Konzentration und Öffnung, und wenn man dieser intellektuellen Seite Platz bereit gestellt hat, dann wird man bemerken, dass auch Emotionen Raum gegeben wird und die Seele mithören darf.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Evolution (7:13)
2 Uccellagione Stravagante (9:27)
3 Widerstehen Part IV (3:04)
4 Hoffen (9:54)
5 Widerstehen Part III (1:38)
6 Il Girondolone (7:58)
7 Widerstehen Part V (0:40)
8 Sala De Espera (5:38)
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Besetzung |
Nina Reiter (vocals / lyrics / arrangement)
Sonja Ott (trumpet / flugelhorn)
Niko Seibold (alto sax / flute / clarinet)
Tobias Pfister (tenor & soprano sax / bass clarinet)
Elio Amberg (alto & tenor sax)
Florian Weiss (trombone)
Julie Campiche (harp)
Mareille Merck (guitar)
Marc Mezgolits (bass guitar)
Clemens Kuratle (drums)
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