Jommelli, N. (van Heyghen)
Requiem & Miserere
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 3.4.2020
(Passacaille / Note 1 / CD / 2019 / Best. Nr. PAS 1076)
Gesamtspielzeit: 64:05
Internet:
il gardinello
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DISKOGRAHPISCHER LÜCKENSCHLUSS
Es war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts eine der populärsten, am häufigsten aufgeführten, kopierten und bearbeiteten Requiem-Vertonungen - jene, die Nicolo Jommelli 1756 im Dienste des Stuttgarter Hofes schuf. Und doch gab es bis jetzt nur eine einzige, zudem wenig befriedigende Aufnahme im Handel. Um so willlkommener ist nun die Neueinspielung beim Label Passacaille. Diese profitiert nicht zuletzt von der klugen Entscheidung, es bei einer kleinen Besetzung mit nur zwei Sängerinnen bzw. Sängern pro Stimme, denn das Werk verträgt keinen dicken Farbauftrag.
Jommellis in nur neun Tagen konzipierte Musik nämlich ist über weite Strecken noch im sogenannten stile osservato gehalten, bei dem die Streicher die polyphonen Vokalstimmen schlicht nur verdoppeln. Einzelne Teile hingegen sind innovativer in der Instrumentalbehandlung. Vor allem die Sequenz Dies irae hat Jommelli zu einer stärker affektbetonten Gestaltung gebracht, mit einer zudem erstaunlich freien Abschnittsaufteilung und tonmalerischen Figuren. Dennoch bleibt das Werk im Vergleich zu anderen Requiem-Vertonungen im gleichen zeitlichen Umfeld und anders als Jommellis Opern überwiegend eher blass, teils in seinen Wiederholungen nahezu statisch.
Was seine Popularität also am Ende ausgemacht hat, vermag letztlich selbst diese vom Ensemble il gardinello unter der Leitung von Peter van Heyghen künstlerisch souverän und klanglich überzeugend ausgeleuchtet Interpretation nicht recht nachvollziehbar zu machen. Ein verdienstvoller diskographischer Lückenschluss ist sie gleichwohl.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-22 Missa pro defunctis Es-Dur
23-29 Libera me c-moll
30-50 Miserere g-moll |
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Besetzung |
il gardinello - Vocal Ensemble and Baroque Orchestra
Peter van Heyghen: Ltg.
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