Musik an sich


Reviews
Mitchell Coleman Jr.

Soul Searching


Info
Musikrichtung: Fusion

VÖ: 05.05.2015

(Soul Revelation Music)

Gesamtspielzeit: 57:42

Internet:

http://www.mitchellcolemanjr.com/
http://www.hemifran.com/


Mitchell Coleman Jr. wurde 1967 in Meridian, Mississippi, geboren. Schon früh, nachdem er sich dem Studium des Basses gewidmet hatte, wandte er sich der Jazz-Funk-Fusion zu.
Diese Platte ist sein Debütalbum und weist eine gut ausgewogene Mischung melodischen Funks und Jazz Rocks auf, alles unter dem Hintergrund typischer Fusion-Musik, anteilig in die Richtung von Smooth Jazz treibend. Einige prominente Musiker haben den Bassisten hierbei unterstützt, seien es zwei Sängerinnen von Tony Orlando & Dawn oder der Spitzendrummer James Gadson.

Wen ein Bassist ein Album veröffentlicht, ist zu erwarten, dass sein Instrument auch stark im Vordergrund steht. Doch anstatt durch permanente und intensive Bass-Frickeleien zu glänzen, hält sich der Protagonist eher dezent und rhythmusgebend im Hintergrund, außer gelegentlich auch einmal seine Anwesenheit zu dokumentieren, dergestalt, dass die Saiten des Basses im Stile eines Marcus Miller auch einmal kräftig angerupft werden, sei es als Einleitung des einen oder anderen Stückes oder kurz zwischendurch.

Nach einem kurzen „Preludium“ kommt der Musiker gleich zur Sache mit dem hart funkenden Flow, sogleich eines jener typischen Stücke, wie es sie mittlerweile unzählig gibt, seit die Bewegung des Jazz Rocks in den Siebzigern am Ende jenes Jahrzehnts mehr und mehr in kommerzieller Ausprägung endete, und schließlich im großen belanglosen Meer des Smooth Jazz verschwand. Sogar unter Federführung von Marcus Miller hatte gar einst der weg- und richtungweisende Miles Davis diese Richtung eingeschlagen.

Und so gibt es seitdem immer wieder Platten, die gähnende Langeweile verbreiteten, aber auch so manch ein Klassiker wie Winelight von Grover Washington Jr. oder die eine oder andere Platte von David Sanborn, wurde dabei hervorgebracht.
In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass ein solcher Klassiker mit dieser CD nicht geschaffen wurde, gleichwohl aber keines jener vielen schlechten Beispiele darstellt, die diesen Weg pflastern.
Denn der Funk ist hier allgegenwärtig und lässt die Füße nicht ruhig stehen, und mittels der hochkarätigen Besetzung ist es gelungen, abwechslungsreiche Musik vorzulegen, die einen hohen Unterhaltungswert beinhaltet. Für diese Abwechslung sorgen auch einzelne Gesangsbeiträge und geschickt eingeflochtene Bläserarrangements. (zum Beispiel bei One More Hit)
Mit dem energisch treibenden Liberation werden wir aus einer Platte mit mehr als zufrieden stellendem Inhalt entlassen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Prelude (0:44)
2 Flow (5:55)
3 Overload (4:48)
4 Come Up (feat. Deron Johnson) (4:08)
5 Just One More Hit (4:23)
6 Genesis (6:06)
7 Interlude (feat. Hollywood Dawkins) (1:33)
8 Secrets (feat. Deron Johnson) (4:37)
9 That’s The Way Of The World (feat. Pam Vincent) (5:53)
10 Ethiopia Love (feat. Abiye Tikisha) (4:49)
11 Déjà vu (4:13)
12 Passport (3:26)
13 When Your Life Was Low (feat. Dionyza Sutton) (4:42)
14 Liberation (4:34)
(written, arranged and produced by Mitchell Coleman Jr., except #9 by Maurice White, Verdine White & Charles Stepney, #13 by Will Jennings & Joe Sample, #2 by Mitchell Cole Jr., Michael B. Sutton and Dionyza Sutton)
Besetzung

Mitchell Coleman Jr. (basses, voice, vocals, drumloop, bass effects)
Herman Hollywood Dawkins (voice, keyboard sound design, keyboards, synthesizers, organ, drums, percussion)
Michael Norfleet (keyboards)
Hiroshi Upshur (keyboards)
James Gadson (drums)
Tommy Organ (guitar)
Michael Bolivar (saxophone)
Dionyza Sutton (background vocals, lead vocals)
Brenda Sutton-Turner (background vocals)
Rodnie Sutton (background vocals)
Wendy Young (background vocals)
Deron Johnson (piano, synthesizers, Fender Rhodes)
Kayta Matsuno (guitars)
Sal Avila (tenor sax)
Sean Fabian (guitars)
Tim Anderson (tenor sax)
Pam Vincent (vocals)
Joyce Vincent (vocals)
Jim Gilstrap (vocals)
Michael B. Sutton (percussion programming)
Gregory “G-Moe” Moore (guitars)
Abiye Tikisha (keyboard flute)
John Sclair (guitars)



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