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Black Sabbath

Mob rules (Deluxe Edition)


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 09.04.2010 (1981)

(Sanctuary / Universal)

Gesamtspielzeit: 127:46


Mob rules beginnt mit dem überragenden „Turn up the Night”, ein Stück, mit dem ich meine ganz persönliche Geschichte habe. In der ersten Hälfte der 80er war Metal nicht mein Ding. Ich hatte meine musikalische Pubertät in den späten 70ern mit Rainbow, Deep Purple, Rush, Uriah Heep, Status Quo, Meat Loaf, Mother’s Finest und diversem anderem Hard und Heavy Zeug abgefeiert und machte mich daran musikalisch erwachen zu werden mit progressivem Sound von Yes bis Marillion, Fusion-Kram zwischen Al di Meola und Billy Cobham, Krautrock. Außerdem machte ich mich auf dem zweiten Bildungsweg mit klassischem Material vertraut: Cocker und den Stones, James Brown und den Blues Brothers, Van Morrison und Roger Chapman. Und im Plattenregal tauchten auch die ersten Scheiben von Händel, Tchaikowsky und Beethoven auf.

Ganz erkaltet war die Liebe zum harten Stoff aber nicht und so begleitete mich längere Zeit auf einer vom Radio aufgenommenen orangefarbigen BASF LH Cassette das Stück „Turn up the Night” von ?????. Mit Black Sabbath, denen ich bis zu diesem Zeitpunkt wenig abgewinnen konnte (natürlich mit der Ausnahme „Paranoid“), habe ich das Stück überhaupt nicht in Verbindung gebracht, überraschender Weise auch nicht mit Rainbow, obwohl es perfekt in die Atmosphäre von Rising, einer meine Lieblingsscheiben, gepasst hätte.

Dann fiel mir irgendwann (weil sehr billig) eine 2-LP-Metal Compilation in die Hände, auf der „Heaven and Hell“ und „Children of the Sea“ vertreten waren. Natürlich standen bald darauf alle Sabbath-Alben mit Dio bei mir im Regal. Dass die damalige Besetzung heute unter dem Namen Heaven and Hell durch die Gegend tourt, finde ich mehr als passend, denn diese Besetzung ist etwas ganz besonderes und hebt sich weit über alle(!) anderen Sabbath-Inkarnationen hinaus. Es gelingt Dio die magisch mystische Atmosphäre von Rising in den düsteren Sabbath-Sound zu integrieren ohne den Rock’n’Roll Schmackes von Rainbow fallen zu lassen.

Diese Atmosphäre wird auf Mob rules perfekt inszeniert. Das schleppend Düstere, das Black Sabbath bislang auszeichnete, wird mit Titeln „The Sign of the southern Cross“ oder „Over and over” gepflegt.
Der stilistische Rahmen wird aber deutlich erweitert hin zu treibenden und hymnischen Metal-Tracks .

Der Re-Release beglückt mit zwei nicht so dollen Bonus-Tracks, aber vor allem mit einer fetten Live-CD, auf der man zu über der Hälfte Ozzy-Sabbath Nummern in aufpolierten Dio-Versionen hören kann. Bis auf eine spröde gedachte Textpassage von „War Pigs“ kann man das nur als Gewinn verbuchen.

Lohnt sich auch für Besitzer des Original-Albums!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1 Turn up the Night (3:42)
2 Voodoo (4:32)
3 The Sign of the southern Cross 7:44)
4 E5-150 (2:54)
5 The Mob rules (3:15)
6 Country Girl (4:02)
7 Slipping away (3:42)
8 Falling of the Edge of the World (5:03)
9 Over and over (5:28)
10 Die young (Live) (4:04)
12 The Mob rules Original (Demo Version) (3:14)

Bonus CD - Live at Hammersmith Odeon (1981/82)
1 E5-150 (1:18)
2 Neon Knights (4:37)
3 N.I.B. (5:16)
4 Children of the Sea (6:07)
5 Country Girl (3:53)
6 Black Sabbath (8:42)
7 War Pigs (7:40)
8 Slipping away (3:18)
9 Iron Man (7:04)
10 The Mob rules (3:35)
11 Heaven and Hell (14:24)
12 Paranoid (3:21)
13 Voodoo (5:45)
14 Children of the Grave (5:05)
Besetzung

Ronnie James Dio (Voc)8
Tommy Iommy (Git)
Gezer Butler (B)
Vinnie Appice (Dr)


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