Aber hoppla, das hier ist ja ein wilder Haufen! Das Quartett Beissert kommt aus Sachsen und veröffentlicht mit The Pusher bereits sein zweites Album. Musikalisch gibt die Band ohrenscheinlich einen feuchten Furz auf dümmliche Genreschubladen und spielt ihre ganz eigene Interpretation von Metal. Dabei klingt man meist recht sumpfig und heftig rockend wie Down oder Clutch. Dann gesellen sich hin und wieder einige thrashige Riffs hinzu und Sänger und Namensgeber Beissert gibt in seinen melodischen Momenten auch mal einen metallischen Keith Caputo (Life of Agony). Ansonsten keift er sich mit viel Wut im Bauch durch seine mal deutschen, mal englischen Texte (Songtitel geben allerdings keinen Aufschluss über die Sprache der Lieder!).
Die Mischung hat absolut ihren Charme und erinnert manchmal an eine etwas schräge Version von Grantig. Es ist nur schade, dass Teile einiger Songs etwas unausgegoren wirken und den Stücken ihre Power rauben. Wie zum Beispiel der Doompart der sonst recht derben und schmackhaften Hymne „Saxon:Blood:Rock“ oder das ständige Herumreiten auf dem melodischen Refrain des Abschlusses „Gedanke und Erinnerung“. Uneingeschränkt cool sind dagegen das zackige „Die Dunkelheit uns mit sich nimmt“, das melodisch ständig zwischen An- und Entspannung pendelnde „Yggdrasil“ und das schleifende „Earie Discipline“, das dezent an Danzig (den alten guten natürlich) erinnert. Dazwischen gibt es auch noch ein paar Skurrilitäten wie den indianischen Tribalpart von „Unaussprechlichen Kvlten“ oder die schrägen Teenierock-Chöre von „Durch die Haare in das Kind“.
Hier ist massenweise Potenzial vorhanden. Schade dass es Beissert noch etwas ungenutzt lassen. Der eher suboptimale, aber trotzdem irgendwie zur Musik passende Sound, gibt das seine dazu. Eine lässige Duftnote hinterlässt The Pusher aber auf jeden Fall mal.