Musik an sich


Reviews
Slough Feg

Ape uprising


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 08.05.2009

(Cruz del Sur Music/Alive)

Gesamtspielzeit: 37:35

Internet:

http://www.sloughfeg.com
http://www.myspace.com/sloughfeg


Zwei Jahre nach Hardworlder präsentieren die Undergroundhelden Slough Feg mit Ape uprising ihren nächsten Streich. Und was, wenn nicht ein weiteres feines Stückchen klassischen Heavy Metals konnte man erwarten? Denn einen schlechten Langdreher hat die Band in ihrer fast 20-jährigen Karriere schließlich noch nie vorgelegt. Wenn dann schon ein Album mit einem eher hässlichen Cover. So auch hier mal wieder. Aber das passt auf der anderen Seite auch zum kauzigen Image des Vierers um Bandleader Mike Scalzi. Also sozusagen reine Kontinuität. Diese findet sich auch in der Musik der der Band. Denn außer, dass man sich vor geraumer Zeit schon vom „The Lord Weird“ am Anfang des Bandnamens verabschiedete, hat sich bei Slough Feg (wenn man vom keltisch-folkig klingenden Anteil, der mal mehr, mal weniger ausgeprägt ausgelebt wird, absieht), wenig bis gar nichts verändert.

Aber das ist in diesem Falle absolut gut so! Denn mit ihrem Sound steht die Band heutzutage auch ziemlich allein auf weiter Flur da. Schmissiger Metal steht auf dem Programm, gewürzt mit einer satten Portion 70er Jahre-Einflüsse. Denn nicht zu überhören standen hier neben Iron Maiden definitiv Bands wie Black Sabbath und vor allem Thin Lizzy Pate. Aber auch eine gewisse Verwandtschaft zu Gruppen wie Manilla Road oder Brocas Helm kann man Slough Feg unterstellen. Mit diesen teilen sie vor allem ihr Verständnis für Heavy Metal. Allerdings ohne Epic-Schlagseite, sondern eher straight und bodenständig. Was die Band von heutigen Krawallmachern abhebt, ist das Fehlen jeglicher Zurschaustellung von übertriebener Härte, der Härte willen. Viel wichtiger sind Slough Feg dafür stimmige Songs und echte Musikalität. Denn was man der Band nicht vorwerfen kann, ist uninspiriertes und sinnloses Rumgedudel. Die vier beweisen zwar durchgehend ihr spielerisches Können (man höre nur die tollen Soli und das klasse abwechslungsreiche Drumming), haben es aber nicht nötig in Protzerei zu verfallen.

Auf Ape uprising wimmelt es demnach auch wieder von zahlreichen Gitarrenduellen und ellenlangen und zweistimmigen Instrumentalpassagen. Besonders im überlangen Titeltrack toben sich Musiker minutenlang aus, ohne dass es eine Sekunde langweilig wird. Dabei beginnt die CD mit dem doomigen „The hunchback of Notrme Doom“ noch recht zäh und der Einstieg fällt überraschend schwer. Doch mit dem rockigen und intensiv gesungenen „Overborne“ ist das alte Slough Feg-Gefühl gleich wieder da und geht auch bis zum Ende der Schlussnummer „Nasty hero“ nicht wieder verloren. Das Album wird Song für Song sogar immer besser und erreicht mit „White cousin“ einen Art Höhepunkt. In den Strophen mit Akustikgitarren untermalt und zahlreichen melodischen Heavy-Leads, ist eine Nummer entstanden wie man sie so von der Band selten gehört hat. Dagegen sind das harte und fast mitsingbare „Shakedown at the six“ und „Simian manifesto“ mit seinem starken 70s-Vibe ziemlich klassische Tracks.

Was auffällt, ist dass Ape uprising ein ganzes Stück ausgegorener klingt als sein direkter Vorgänger, dem an manchen Stellen der zündende Funke fehlte. Das Album ist definitiv ein sehr empfehlenswertes Stück Musik. Allerdings ist es nichts für Leute, die bei dynamikfreien Digitalproduktionen (in deren Ohren ist das hier sowieso eher Hard Rock) und glatt gebügeltem Mainstreamgedöns der Marke Hammerfall und Edgay steil gehen. Das hier ist viel mehr etwas für echte Liebhaber, die Ecken und Kanten und Sounds mit echter Leidenschaft dahinter bevorzugen.



Mario Karl



Trackliste
1The Hunchback of Notre Doom4:47
2 Overborne2:53
3 Ape Uprising10:02
4 Simian Manifesto4:09
5 Shakedown at The Six3:51
6 White Cousin3:09
7 Ape Outro3:17
8 Nasty Hero5:25
Besetzung

Mike Scalzi (Vocals, Guitar)
Angelo Tringali (Guitar)
Adrian Maestas (Bass)
Harry Cantwell (Drums)


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