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Crescent Shield
The stars of never seen
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Was anfangs lediglich ein Seitenprojekt von ex-Onward-Sänger Michael Grant und ex-Destiny’s End/New Eden-Klampfer Dan DeLucie war, entwickelte sich zur Traditionsmetalüberraschung 2007. Mit dem Albumdebüt The last of my kind heimsten Crescent Shield zahlreiche sehr gute Kritiken ein. Kein Wunder, denn das Album klang ziemlich frisch und war zweifelsohne gut. Ob die Band mit ihrem zweiten Langdreher The stars of never seen daran anschließen kann? Und ob! Man konnte sich meiner Meinung nach sogar ein wenig verbessern und sich qualitativ steigern ohne sich groß zu verändern. Viel mehr verfeinerte man seinen Sound noch ein bisschen.
Und dieser schlägt nach wie vor voll in die US-Metal-Ecke, wie man sie heute leider nicht mehr allzu oft zu hören bekommt. Sehr massiv mit zahlreichen galoppierenden Riffs, sowie hin und wieder ein wenig episch und verwinkelt. Hier standen offensichtlich Bands wie Omen, Helstar und frühe Fates Warning Pate. Den Bezug zu letzteren schafft vor allen Dingen der Gesang auf The stars of never seen, der ähnlich intensiv, leidenschaftlich und leicht melancholisch wie einst John Arch klingt. Allerdings nicht so schrill wie dieser, sondern eher kraftvoll singt Michael Grant seine einfallsreichen und nie ausgelutscht klingenden Melodielinien und trägt nicht selten den kompletten Song mit seiner Stimme, da diese komplett über dem Geschehen zu schweben scheint und der Rest der Band schon fast zur reinen Begleitung verkommt.
Auch wenn es sich jetzt so liest, Crescent Shield sind keineswegs eine Band die sich nur auf ihren Frontmann stützt. Dafür ist ihre Musik dann doch zu rifflastig, aber keinesfalls durchgängig straight, sondern wohl durchdacht. Das hat zur Folge, dass die einzelnen Lieder anfangs noch nicht so richtig ins Ohr gehen wollen, obwohl sie sich gar nicht als so sperrig wie gedacht herausstellen. Das sehr starke „Temple of the empty“, das abschließende „Lifespan“ und das überlange „The endurance“ entpuppen sich mit der Zeit immer mehr als grandiose Kompositionen, während das aufwühlende „The grand horizen“, sowie das äußerst griffige „The bellman“ und vor allem das heftige „My anger“ ziemlich schnell zu gefallen wissen.
Damit ist Crescent Shield ein sehr unterhaltsames Metalalbum gelungen, welches nicht altbacken klingt. Man ist also keineswegs eine Eintagsfliege. Freunde klassischen US-Metals und Verehrer der oben genannten Bands sollten auf jeden Fall zuschlagen. Sie werden kaum enttäuscht sein. Fans der Band sollten sich beim Kauf beeilen. Momentan ist auch eine Auflage mit Bonus-DVD erhältlich, welche den kompletten Auftritt der Band beim letztjährigen Keep-It-True Festival enthält.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Under Cover Of Shadows | 6:54 |
2 |
The Grand Horizon | 4:34 |
3 |
Tides Of Fire | 4:19 |
4 |
10,000 Midnights Ago | 4:23 |
5 |
Temple Of The Empty | 6:10 |
6 |
My Anger | 3:25 |
7 |
The Bellman | 3:24 |
8 |
The Endurance | 9:16 |
9 |
Lifespan | 6:34 |
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Besetzung |
Michael Grant (Vocals)
Dan DeLucie (Guitar)
Melanie Sisneros (Bass)
Craig Anderson (Drums)
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