Im “Backyard“ machen Cotton Bomb mächtig auf dicke Hose. Ein drückender Bass, tiefes Shouting und eine aggressive Gitarren moshen mächtig ums Eck. Und im schleppend, massigen Stil geht es auch in die weiteren Runden.
Bluescore nennt das Quartett sein Gemisch. Nehmen wir also mal an, dass das was mich an dieser Scheibe etwas unbefriedigt lässt, schlicht Absicht ist. Blues ist eben kein aggressives in die Fresse Hauen, sondern ein durchaus kraftvolles, aber doch bedächtiges Vorangehen.
Und so bleibt bei einem grundsätzlich eindeutigem „JA“ zum Mississippi Coma dennoch das beständige Gefühl, hier will jemand und kann nicht richtig. Aber vielleicht will er einfach nicht – und liebt es genau so, wie es jetzt ist. Immerhin handelt es sich bei Cotton Bomb um moshende Christen, auch wenn das in diesem Fall in den Texten wohl nicht so sehr zum Tragen kommt.
Ich gebe mir die Scheibe jetzt jedenfalls noch mal. Denn das muss ich zugeben: Man groovt sich bei jedem Durchlauf mehr ein. Der Luftbass kommt ganz schell aus der Kiste; in Hüfthöhe angeschnallt und es geht mit mächtig mitwippendem Kopf durch die Wohnung.
Bluescore – vielleicht sollte man sich das merken.