Scorpions
Unbreakable
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Nach dem vom Publikum völlig abgelehnten Ausflug in modernere Musikgefilde namens EyeIIEye und diversen Orchesterkooperationen, meldet sich Deutschlands wohl bekannteste Hardrockband in dem Metier, in dem sich die Hannoveraner hörbar am wohlsten fühlen, mit ihrem neuen Longplayer Unbreakable wieder zurück. Das Teil einen Meilenstein in der Historie der Scorpions zu nennen, wäre sicherlich um einiges übertrieben, doch dennoch besinnen sich die fünf (gereiften) Herren wieder auf ihre eigentliche Stärke und präsentieren den Fans ein gutklassiges Hardrockalbum, bei dem das Wort "Rock" endlich wieder groß geschrieben werden darf.
Es regieren also wieder Gitarre, Schlagzeug und Bass im Sound der Stacheltiere und wirklich gute Songs gibt es mit dem Ohrwurm "Love Em Or Leave Em", der Single "Deep And Dark" sowie meinem persönlichen Favourit "Through My Eyes" noch obendrauf. Der unheimliche Balladenfetischismus, von dem die Band in letzter Zeit offensichtlich befallen war, wurde auf jeden Fall geheilt, denn mit "Maybe I Maybe You" und "She Said", gibt es nur zwei richtig ruhige Stücke auf Unbreakable und das ist auch gut so, da diese Tracks wegen ihrem hohen Kitschfaktor eindeutig die Tiefpunkte dieses Werkes darstellen. Ein zweites "Still Lovin You" ist also noch in weiter Ferne.
Bis auf den groovenden Opener "New Generation" kann man den Rest der bisher nicht genannten Songs als gediegene Rocker mit netten Melodien bezeichnen, die zwar zu Gefallen wissen, aber denoch wohl, zwecks übermächtiger Konkurrenz, niemals auf der Live-Setlist von Klaus Meine und Co. zu finden sein werden. Zum gelegentlichen munteren Mitsummen animieren diese Stücke jedoch allemal.
Die Scorpions haben also ihr Wort gehalten, Unbreakable wird wirklich jeden Anhänger der Hardrocker zufrieden stellen, doch für neuerliche Höhenflüge fehlen einfach noch ein paar Tracks mit der Qualität der erstgenannten Songs sowie ein Gänsehautbringer in Form einer Überballade. Egal, denn zum Vorgängeralbum EyeIIEye haben sich die Skorpione zumindest um mehr als hundert Prozent gesteigert und diese Wachstumsrate soll den Niedersachsen erstmal jemand nachmachen.
Manuel LIebler
Trackliste |
1 | New Generation | 5:51 |
2 | Love Em Or Leave Em | 4:03 |
3 | Deep And Dark | 3:37 |
4 | Borderline | 4:53 |
5 | Blood Too Hot | 4:16 |
6 | Maybe I Maybe You | 3:30 |
7 | Someday Is Now | 3:24 |
8 | My City My Town | 4:55 |
9 | Through My Eyes | 5:23 |
10 | Can You Feel It | 3:47 |
11 | This Time | 3:34 |
12 | She Said | 4:32 |
13 | Remember The Good Times (Bonustrack) | 4:24 |
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Besetzung |
Klaus Meine, voc Rudolf Schenker, git Matthias Jabs, git Pawel Maciwoda, bass James Kottak, drums
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