Gigantor
It's gigantic!; The Singles 1992 - 1994
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Gigantor sind (oder waren) eine hannoversche Punk-Band mit sehr optimistischer Ausstrahlung, die sich eher an Cali-Punk Bands orientiert hat, als an den britischen Gründungsvätern des Genres. Ob sie noch existieren, weiß ich nicht. Es gibt Facebook-Aktivitäten. Eine erneuerte Website ist angekündigt; Discogs listet aber lediglich zwischen 1994 und 2007 neun Alben und ab 1992 Singles.
It's gigantic! ist als Singles-Compilation untertitelt, was nur bedingt stimmt, da auch Songs, die auf Compilations oder anderen Alben erschienen sind, mit in die Sammlung aufgenommen wurden. Über die Hälfte der Stücke sind Cover-Versionen. Die Smarties, Misfits oder Ramones überraschen nicht. Aber Cover von Sting, Depeche Mode, dem Electric Light Orchestra oder Soft Cell sind bei einer Punk-Band nicht unbedingt zu erwarten. Und dann gibt es noch eine Strecke, auf der japanische Bands gecovert werden.
Die Qualität schwankt. Die Ramones sind sehr gut zu erkennen. Die Melodie von Stings „Russians“ ist gut erhalten. Ein toller Basslauf ist integriert. Bei „Beth“ ist von Kiss dagegen wenig übrig geblieben. Das ist bei „Mr. Blue Sky“ anders. Sogar die Breaks sind übernommen. Der Charme des Originals ging allerdings verloren, ohne dass etwas Adäquates dazu gekommen wäre. Cool ist die Verwurstung von „Tainted Love“ (hier: „Painted Dope“), die aber eigentlich kein Punk ist, sondern eine bei Gigantor ungewöhnlich düstere Wave-Atmo erhält.
Typischer für It’s gigantic! ist das eröffnende „Pure“, das extra für diese Compilation erschaffen wurde. Hier gibt es flotten fröhlichen Pop-Punk. Den finden wir auf dem Album immer wieder. Gleich beim zweiten Stück zum Beispiel. „Donut Man“ wollten die Dickies nicht haben, erklärt das Booklet, das den Song auch zum Lieblingssong der Band erklärt. (PS: Er hätte den Dickies gut gestanden.)
„Life War” stammt im Original von der japanischen Band Cobra. Gigantor meinen, es klinge wie die Toy Dolls. „We had a Lot of Fun recording this.“ erinnert die Band sich im Booklet anlässlich dieses Songs. Und man hat durchaus den Eindruck, dass das für fast alle Songs auf diesem Album (und den meisten anderen der Band) gilt.
Schönes Album einer viel zu vergessenen Band! Und ein Bildungsprogramm gibt es auch noch. Jay erklärt uns im finalen Spoken Word Beitrag eines der am schwersten zu ergründenden Geheimnisse der US-amerikanischen Kultur, nämlich was „The Home Run“ ist.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Pure | 3:20 |
2 | Donut Man | 3:16 |
3 | Gigantor positive | 2:01 |
4 | Sweet Acid | 3:19 |
5 | Beth | 1:35 |
6 | Halloween | 1:48 |
7 | Mr. Blue Sky | 3:03 |
8 | Blind Spot | 1:21 |
9 | R.A.T. | 2:17 |
10 | It's gigantic! | 3:34 |
11 | Everything counts | 3:23 |
12 | Commando | 1:44 |
13 | Green Eyes | 2:44 |
14 | Get the Glory | 1:50 |
15 | Life War | 3:06 |
16 | Hello, new Punks | 2:05 |
17 | Romantist | 1:44 |
18 | Feed the World | 3:12 |
19 | Russians | 3:20 |
20 | Painted Dope | 3:56 |
21 | The Home Run | 1:21 |
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Besetzung |
Gagu (Voc)
Heiko (Dr, Voc)
Nico (Git, Voc)
Jay (B, Voc)
Jens (Git, Voc)
Gast:
Spencer Sercombe (Git Solo <10>)
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