Mary Wilson
The Motown Anthology
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Info |
Musikrichtung:
Soul / US-Pop
VÖ: 04.03.2022
(Motown / Universal)
Gesamtspielzeit: 157:48
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Wenn ich an die Supremes denke, denke ich zuerst an Diana Ross. Im Gegensatz zu ihr ist Mary Wilson allerdings von Anfang bis Ende Mitglied des Gesangstrios gewesen – und zwar als einzige. Das adelt, garantiert aber nicht unbedingt Qualität.
Und wenn ich das Wort „Motown“ höre, denke ich an fetten schwarzen Sound. Das schürt Erwartungen, die Mary Wilson nicht bedient. Von ihrer Ausstrahlung her ist sie eher Barbra Streisand als Gloria Gaynor, Diana Ross oder Tina Turner.
Die erste CD ist im Wesentlichen Aufnahmen mit den Supremes vorbehalten. Über das eröffnende Stück, das sie mit den Primettes präsentiert, deckt man angesichts der furchtbaren Piepsstimme und dem unerträglichen Sound besser den Mantel des Vergessens.
Auch die Supremes-Track sind eher blass, dünn, manchmal arg schnulzig („Our Day will come“). „Floy Joy“ kommt recht poppig, hat aber was. „Early Morning Love“ groovt zumindest ansatzweise. „You're what's missing in my Life” macht instrumental etwas Druck.
Auf der zweiten CD präsentiert sich Mary Wilson solo. Auch da gibt es Licht, aber vorwiegend präsentiert sie sich als recht austauschbarer Disco-Act. Der erste Solo-Song „Anytime at all“ groovt zumindest etwas funky. Aber es dauert bis man wirklich etwas Nahrhaftes zu Hören bekommt. Ganz nett kommt der „Midnight Dancer“ mit seinem schönen Refrain – gefolgt von dem bisher stärksten Titel des Albums.
„Save me“, im Original von Clodagh Rodgers, ist aber vor allem durch die südafrikanische Frauenband Clout bekannt geworden, die ihn 1979 für ein halbes Jahr in die deutschen Charts brachte - mit der Spitzenposition #4. Anders als bei den meisten anderen Songs ist im (fetten) Booklet nicht angegeben, wann Mary Wilson ihn veröffentlicht hat. Von der Position in der Tracklist her könnte das aber durchaus kurz nach dem Charterfolg von Clout gewesen sein.
„Save me“ wird dann gleich noch mal getoppt – wieder von einer Coverversion. „Green River“ kommt zwar bei weitem nicht an das Original von Creedence Clearwater Revival heran, rockt mit einem Hammer-Piano im Hintergrund aber ganz mächtig – eine völlig neue Seite von Mary Wilson. Zwei weitere Tracks machen die zweite Hälfte von CD 2 endgültig zur Paradestrecke der Compilation. „You danced my Heart around the Stars” befindet sich mit den Geigen im Hintergrund zwar hart am Rande der Schnulze, bleibt aber insgesamt eine recht schöne Ballade. Last not least macht der Eric Kupper Remix einen gut in die Beine gehenden Disco Mix aus „Red hot“.
Musikalisch keine Offenbarung haben sich Universal dieses Mal aber bei der Präsentation richtig ins Zeug gelegt. Dem Digipack ist ein 46(!)-seitiges Booklet beigelegt, das gleich eine ganze Reihe von Artikeln über Mary Wilson und ihre Musik enthält. Dazu kommt eine reiche Bebilderung, die die Künstlerin in sehr unterschiedlichen, von den 60ern bis in die 80er hinein jeweils zeittypischen Outfits zeigt.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
CD 1
The Primettes
1 Pretty Baby (2:01)
The Supremes
2 Baby don't go (2:54)
3 The Tears (2:53)
4 Our Day will come (2:50)
5 Come and get these Memories (2:23)
6 Can't take my Eyes off you (live) (3:07)
7 Falling in Love with Love (live) (2:15)
8 Send him to me (3:47)
9 If you let me Baby (3:29)
10 Son of a Preacher Man (2:46)
11 Witchi Tai To (3:25)
12 Touch (3:46)
13 Floy Joy (3:56)
14 Automatically Sunshine (4:13)
15 I keep it hid (4:17)
16 Can we love again (3:22)
17 Early Morning Love (5:53)
18 You turn me around (2:41)
19 You're what's missing in my Life (3:54)
20 Don't let my Teardrops bother you (5:43)
21 Till the Boat sails away (4:15)
22 I don't want to lose you (4:10)
CD 2
1 We should be closer together (6:49)
2 You are the Heart of me (5:10)
Mary Wilson
3 Anytime at all (3:32)
4 Red hot (6:08)
5 I've got what you need (5:08)
6 You make me feel so good (5:50)
7 (I love) a warm Summer Night (4:07)
8 Pick up the Pieces (4:59)
9 You're the Light that guides my Way (3:17)
10 Midnight Dancer (3:11)
11 Save me (3:56)
12 Love Talk (4:08)
13 Green River (3:41)
14 You danced my Heart around the Stars (4:36)
15 Why can't we all get along (LP Version) (6:29)
16 Red hot (The Eric Kupper Remix) (8:44) |
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