Pericopes + 1

Up


Info
Musikrichtung: Jazz-Fusion

VÖ: 06.03.2020

(Losen Records)

Gesamtspielzeit: 61:13

Internet:

http://www.pericopes.it/pericopes-1/
https://www.uk-promotion.de/
https://www.in-akustik.de/


Das Jahr 2007 war das Geburtsjahr der Band Pericopes, gegründet von den beiden Musikern Emiliano Vernizzi und Alessandro Sgobbio. Zehn Jahre später erweiterte man sich um einen Schlagzeuger, Nick Wright, und fortan nannte man sich Pericopes + 1.Und so ist dann auch die neue Platte, Up, eingespielt worden.

Erster Song: ich höre ihn stark in den Siebzigern verwurzelt, diese Art Musik ist mir damals oft in positiver Hinsicht zu Gehör gekommen, dezent nordisch angehaucht, schwingt hier die Stimmung der Musik des Labels ECM mit, wohlgemerkt, aus den Siebzigern. Doch dabei bleibt es nicht im Laufe dieser abwechslungsreichen Musik. Neben den rein akustischen Sounds wird stets auch Elektronik eingesetzt, einige so erzielte Effekte ergänzen das Ganze auf kreative Weise, und mitunter werden schwebende Momente geschaffen, die in verträumte Gefilde abheben lassen.

“Disco Gagarin“ verwendet Rock-Elemente durch einen kraftvoll akzentuierten Schlagzeugsound und die Stimmung gleitet ein wenig in das Nervöse ab, aber immer mit einem dynamischen Groove ausgestattet. Der mir liebste und oder weil ungewöhnlichste Titel ist die Nummer 4, “The Earth’s Shape“ ist der leider einzige Song, der von einem Streichquartett umrahmt wird, und in Verbindung mit zirpenden Elektronik-Klängen fließt die Stimmung in eine Art mysteriös wirkende Düsterheit, die sich schleppend breit dahinzieht. In dieser Zusammensetzung wünsche ich mir eine komplette Platte, bitte sehr!

Doch das soll nun keine Abwertung den anderen Titeln gegenüber sein, denn auch dort herrscht eine genügend Originalität und Aufmerksamkeit erhaschende Spielweise, wie zum Beispiel gleich das nachfolgende “Danza di Kuwa“ mit einer rhythmisch ausgefeilt vertrackten Rhythmik und einigen Fusion-Elementen, und zum Schluss wandelt sich der Song dann in eine repetitive Atmosphäre mit rhythmusloser Ausfertigung, nahtlos in das “Martyrlied“ übergehend, dass dann wieder mit einem Schuss Funk das Tempo anzieht.

Zum Schluss gibt es dann eine Überraschung, mit der einzigen Fremdkomposition, das von Mark Knopfler komponierte “Sultans of Swing“, das man, wüsste man es nicht, eigentlich gar nicht erkennt. Im Tempo total reduziert, die Melodieführung durch das lyrisch hauchende Saxofon gestaltet, scheint die Band einen ganz eigenen Song geschaffen zu haben, einen, der sich absolut in das Gruppenkonzept einfügt.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Wonderland
2 Ucronia
3 Disco Gagarin
4 The Earth´s Shape
5 Danza di Kuwa
6 Martyrlied
7 Gorod Malinoy
8 La Rentrée
9 Sultans of Swing
Besetzung

Alessandro Sgobbio (piano, Fender Rhodes, electronics)
Emiliano Vernizzi (tenor saxophone, electronics)
Nick Wight (drums)
Anna Apollonio (violin - #4)
Giulia Pontarolo (violin - #4)
Margherita Cossio (viola - #4)
Andrea Musto (violincello - #4)



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