RPWL

Tales from Outer Space


Info
Musikrichtung: Prog / Artrock

VÖ: 22.03.2019

(GAOM / Soulfood)


Wer bei Tales from Outer Space mit schneidbrennenden Laserschwertern und blastenden Feuerbällen rechnet, sollte lieber eine Kampfstern Galactica DVD einlegen, als der neuen RPWL-Scheiblette Gehör schenken. Hier begeben wir uns eher in außerirdische Welten, auf die hoffnungsvolle Optimisten warten. Der Prog, den uns die Bayern hier kredenzen, kommt im Zweifelsfall auch ohne den Zusatz Rock aus.

Der Eingeweihte weiß um den Ursprung der Band als Coverband und so ist es kein Wunder, dass auch über 20 Jahre nach der Bandgründung noch deutliche Nähen zu Pink Floyd vorhanden sind. So erstrahlt „Welcome to the Freak Show“ in einem DSotM-Sound, die langen elegischen Gitarrensoli von „Light of the World“ sind zweifelsohne von David Gilmour inspiriert und „What I really need“ befindet sich in einer melodischen Late-Floyd-Situation.

Aber RPWL haben schon lange ihren eigenen unverwechselbaren Sound gefunden, der den progressiven Ansatz Floyds zugunsten eines melodisch gebundeneren Artrocks herunterfährt. Die munterste Nummer des Albums, das mit Streichern, fetter Orgel und einem sehr rhythmischen Ansatz versehene „Not our Place to be“, hat so gut wie gar nichts mehr mit den Briten zu tun.

Dafür hört man mehr als einmal Sounds, die recht deutlich nach Hannovers Rock Band Nummer 3 (nach den Scorpions und Jane) der 70er Jahre klingen. Insbesondere im letzten Drittel von „A new World“ und bei „Give Birth to the Sun“ lassen die Keyboards ganz sanft das Eloy-Logo im Hintergrund aufleuchten.

Eine schöne Scheibe, deren Musik nicht so ganz zum Horror-Cover passen will. Denn wenn man hier mäkeln will, dann bietet sich das Fehlen von ein paar Passagen, bei denen mal ein wenig mehr die Post abgeht, als bester Ansatzpunkt an.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1A new World 8:38
2 Welcome to the Freak Show 6:15
3 Light of the World10:08
4 Not our Place to be 6:07
5 What I really need 5:20
6 Give Birth to the Sun 8:58
7 Far away from Here 4:33
Besetzung

Yogi Lang: Gesang, Keyboards, Produktion
Kalle Wallner: Gitarre, Bass, Co-Produktion
Markus Jehle: Keyboards
Marc Turiaux: Schlagzeug

Gast:
Guy Pratt: Bass <4>



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