Schorsch Hampel
Hoamwehblues
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Hoamwehblues ist ein kleines Wunder. Denn fast wäre das Album gar nicht mehr erschienen. Denn das Münchener Original Schorsch Hampel wurde im Laufe der Arbeiten daran schwer krank. Aber glücklicherweise ist er dem Sensenmann noch einmal von der Schippe gesprungen und so kommen wird nun in den Genuss dieses Album, welches auch schon vorher als sein letztes geplant war.
Sollte dem so sein (das allerletzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen!), so wäre es zumindest eine feine Abschlussvorstellung. Denn 16 Songs lang zeigt Hampel noch einmal seine ganze Klasse. Unterstützt wird er dabei lediglich von seinem Schlagzeug spielenden Bruder Dr. Will – selbst eine Koryphäe in Sachen „eigenwillige Blues-Interpretation“.
So vielfältig wie das letzte Album Sog gscheid ist Hoamwehblues nicht. Dafür taucht Schorsch voll und ganz in seine Blues-Wurzeln ein und lässt so manche Schattierung dieser urwüchsigen Musik erklingen – von basischen Songwriter-artigen Nummern wie „Wardn hoid“ bis zum kantig knarzenden Bluesrocker „Faistal“. Gitarre, Banjo, Mundharmonika kommen vom Meister selbst, für den richtigen Rhythmus sorgt Dr. Will. Und jener macht seinem Bruder teilweise ganz schön Beine. Doch meist gehen es die beiden entspannt und lässig in sich ruhend an.
Genauso wie die Texte rüberkommen. Im bayerischen Dialekt trägt Schorsch Hampel auf fast schon lakonische Art und Weise seine Alltagsbetrachtungen vor. Das können beißen sarkastische Gedanken über egoistische Selbstoptimierer sein („Ja ned mein Hund“), ein Blick über Nachbars Gartenzaun („Schaugun o“) oder ein Kopfschütteln über moderne Eltern („Neili“) sein. Dieses Mal scheint der Musiker aber verstärkt über sich selbst zu sinnieren, was ja auch nicht verwunderlich ist. Der Höhepunkt ist dabei das zurückhaltende „Schee wars“ – ein unverbitterter, nostalgischer Blick zurück. Der Titeltrack, fast schon eine Art Abschiedslied, wirkt als letzte Nummern danach umso emotionaler.
Schorsch, es war schön mit Dir. Danke für dieses Abschiedsgeschenk!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Neili | 2:41 |
2 |
2017 Blues (Zruckgschaut) | 3:04 |
3 |
Schaugzn o | 3:23 |
4 |
Ja ned mein Hund | 3:30 |
5 |
Kloana dicka Bua | 3:19 |
6 |
Hunga | 3:37 |
7 |
Ko ne schlaffa | 3:14 |
8 |
Wanderblues | 3:25 |
9 |
Mississippi sehng | 3:30 |
10 |
Jeds mechad | 4:12 |
11 |
Nehemia | 2:59 |
12 |
Faistal | 4:30 |
13 |
Siebter Sohn | 4:18 |
14 |
Wardn hoid | 3:05 |
15 |
Schee wars | 5:17 |
16 |
Hoamwehblues | 2:45 |
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Besetzung |
Schorsch Hampel: Gesang, Gitarre, Mundharmonika
Dr. Will: Schlagzeug, Perkussion, Loops, Gesang
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