Dan Siegel

Origins


Info
Musikrichtung: Pop Jazz

VÖ: 16.03.2018

(Dan Siegel Music )

Gesamtspielzeit: 46:43

Internet:

http://www.dansiegelmusic.com/
http://www.hemifran.com/


Zu Beginn meiner Rezension möchte ich ein Zitat aus Wikipedia verwenden: “ Smooth Jazz ist eine Spielart des Jazz. Ihm wird meist instrumental orientierte Musik zugeordnet, die Elemente aus Popmusik, Blues, Soul und Jazz miteinander verbindet, wobei die Tendenz zur Popmusik stark ausgeprägt ist und das Jazzelement eher eine zurückhaltende Rolle spielt. Charakteristisch sind im Allgemeinen eingängige Hooklines mit abwechselnden instrumentalen Soloparts, unterstützt durch entspannten Groove.“
Seit 1979 kann der US-amerikanische Keyboarder und Pianist Dan Siegel auf einundzwanzig Alben zurückblicken. Auch arbeitete er mit sehr vielen bekannten Künstlern zusammen. Auch er wird oft rasch in den als eher nicht so beliebten Topf “Smooth Jazz“ geworfen, Jazz, der einigen Kritikern zufolge eigentlich gar kein Jazz ist, weist er doch dessen charakteristische Merkmale weitestgehend nicht auf. Hierzu kann dann auch gut auf eingangs erwähnte Definition zurückgegriffen werden.

Um es kurz zu machen, der typische “Smooth Jazz“ ist es eigentlich nicht, was Siegel mit seiner Band aus hochkarätigen Mitmusikern spielt. Zumeist werden die Melodielinien zwar leicht erkennbar vom Piano geführt, aber nicht, ohne das gewisse Jazz-Feeling durchblitzen zu lassen. Jazz spielt insofern nicht eine eher zurückhaltende Rolle, ist aber gleichwohl nicht an vorderster Front.

Somit liegt mit Origins ein Art Hybrid vor, letztlich mit dem Ergebnis hochwertiger Musik, die vor allem durch den entspannten Groove und kurze Soloparts eine gute Basis bildet für diese Unterhaltungsmusik. Aber schließlich wird hier keine durchgehend gleichbleibende “Fahrstuhlmusik“ geboten, sondern das Spiel mit Harmonie und Melodik steht im Vordergrund und präsentiert so manche hochklassige Perle.

Dabei bilden die Klasse-Musiker Brian Bromberg am Bass und Vinnie Colaiuta den äußerst niveauvollen Background. Darüber tummeln sich die Solisten, und vor allem Siegel bringt oft Elemente aus der klassischen Musik mit ein, und auch durch Rhythmuswechsel und Unterbrechungen des Spielflusses im Arrangement findet man stets Anhaltspunkte zum konzentrierten Zuhören. Und dann ertappt man sich dabei, ein sehr angenehmes Gefühl von Zufriedenheit und Entspanntheit mitzunehmen. Klar, das geht eher zurück in die Anfänge des “Smooth Jazz“, als sich Musiker wie zum Beispiel Grover Washington zunehmend vom Jazz lösten und sich kommerzialisierten.

Fast jeder Song steht innerhalb des Ganzen als Einzelnes, sei es die dezent spanisch anmutende Hinwendung auf “Arabesque“ oder das luftig schwebende “Strange Sky“. “Crossing“ goes Latin, und der Titelsong zum Schluss weist dann noch dezent rockende Elemente auf, aber ganz cool. So bewegen wir uns zumeist im Bereich des Schönklangs, und selbst Kritiker der als “Smooth Jazz“ verschrienen Musik dürften hier nicht ganz so stark die Nase rümpfen. Denn das Resultat ist absolut hochwertig und unterhaltend mit der Abwechslung und dem guten Pianospiel des Protagonisten.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Rite of Passage (5:00)
2 When One Door Closes (3:44)
3 After All (4:45)
4 Lost and Found (3:50)
5 Arabesque (5:13)
6 Moon and Stars (4:57)
7 Strange Sky (5:13)
8 Under the Sun (4:52)
9 Crossing (5:04)
10 Origins (4:05)
Besetzung

Dan Siegel (keyboards)
Allen Hinds (electric guitar)
Ramon Stagnaro (acoustic guitar)
Craig Fundyga (vibraphone)
Rogerio Jardim (voice)
Brian Bromberg (acoustic bass)
Vinnie Colaiuta (drums)
Lenny Castro (percussion)



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