Riot V
Armor Of Light
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Wenn es eine Band gibt, die sich vor allem mit den Tiefs der Branche auskennt, dann sicher Riot. Trotz der jahrzehntelang hoch gehandelten Qualität hat es nie zum großen Durchbruch gereicht und auch zahlreiche Schicksalsschläge mussten erst einmal verkraftet werden. Zuletzt der Tod von Bandgründer Mark Reale vor sechs Jahren. Unter dem neuen Namen Riot V ging es dann aber überraschend erfolgreich weiter. Das quasi Comeback-Album Unleash The Fire kam bei den Fans gut an und die Konzerte in der neuen Besetzung wurden frenetisch abgefeiert.
Jetzt kommt mit Armor Of Light der nächste Schritt. Das mal wieder schreckliche Coverartwork lässt darauf schließen, dass es weiter recht oldschool zur Sache geht. Und tatsächlich orientiert sich der aktuelle Langdreher am eigenen Klassiker Thundersteel. Das heißt: es geht in der Regel recht flott zur Sache. Kein Wunder, hat Bassist Don Van Stavern die meisten Songs geschrieben. Er war 1988 auch mit für den damaligen Stilbruch verantwortlich.
Und die meisten Songs sind ziemlich gut. Flotte Powermetal-mäßige Nummern wie „End Of The World“, „Angel’s Thunder, Devils’s Reign“, „San Antonio“ oder der Opener „Victory“ gehen recht schnell ins Ohr. Was Riot (früher und heute) von der mannigfaltigen Konkurrenz unterscheidet, ist das gute Gespür für eingängige Melodien und Refrains sowie die große Musikalität. Gerade im Gitarrenbereich passiert äußerst viel und es werden nicht bloß die 08/15-Riffs runtergeschruppt. Dazu ist der Gesang Todd Michael Hall wieder außerordentlich gut. Mit dieser Band bekommt der Mann auch endlich die verdiente Aufmerksamkeit. Zudem deckt er stimmlich das Spektrum seiner Vorgänger gut ab – von laut und schneidend bis emotional.
Um nicht komplett im Double-Bass-Gewitter zu versinken, lässt es die Band auch immer wieder mal etwas rockiger angehen. So zum Beispiel im schon fast swingenden „Burn The Daylight“, dem zurückhaltenden bis melancholischen „Set The World Alight“, „Caught In The Witches“ oder auch beim mit tollen, fast schon folkigen Twin-Lead-Gitarren angereichertem „Ready To Shine“. Hier schielen die Wurzeln von Thin Lizzy durch.
An Hits ist die Platte tatsächlich nicht arm. Und auch in klangtechnischer Sicht konnte man im Vergleich zum Vorgänger besser gefallen. Armor Of Light ist eine runde Sache in alter Riot-Tradition geworden!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Victory | 4:40 |
2 |
End of the World | 5:09 |
3 |
Messiah | 4:20 |
4 |
Angel's Thunder, Devil's Reign | 4:40 |
5 |
Burn the Daylight | 4:47 |
6 |
Heart of a Lion | 3:52 |
7 |
Armor of Light | 4:36 |
8 |
Set the World Alight | 4:52 |
9 |
San Antonio | 3:49 |
10 |
Caught in the Witches Eye | 4:56 |
11 |
Ready to Shine | 5:00 |
12 |
Raining Fire | 4:45 |
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Besetzung |
Todd Michael Hall: Vocals
Mike Flyntz: Guitars
Nick Lee: Guitars
Don Van Stavern: Bass
Frank Gilchriest: Drums
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