Centerfield
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Für John Fogerty war 1985 das Album Centerfield wohl der nach langer Durststrecke hochverdiente große Wurf. Als musikalischer Kopf von Creedence Clearwater Revival feierte er zwar 1967-1972 bereits frühe Erfolge (immerhin sieben Alben brachten diese in den knapp fünf Jahren heraus und waren auch auf dem legendären Woodstock-Festival vertreten), doch nach dem Ende der Band (mit deren Mitgliedern Fogerty bis heute unversöhnlich zerstritten ist) brachen für ihn eher schwere Zeiten an, die bis in die Achtziger Jahre vor allem durch Tantiemenstreitigkeiten und nachwirkende Knebelverträge mit der Plattenfirma geprägt waren.
Doch 1985 war nach zehnjähriger Veröffentlichungsabstinenz mit Centerfield das Jahr des John Fogerty. Das Album sprang auf Platz 1 der US-Charts und hatte gleich drei Singles an Bord: „The Old Man Down The Road“, „Rock and Roll Girls“ und die Baseball-Hymne „Centerfield“. Das Album ist in sich stimmig und schließt musikalisch an alte Creedence Clearwater Revival-Zeiten und -Qualitäten an. Bereits nach den ersten Klängen vom „The Old Man Down The Road“ fühlt man sich in die Südstaaten der USA versetzt und kann die Sümpfe Louisianas fast riechen.
Gleich in zwei Stücken verarbeitet Fogerty seine Rechtsstreitigkeiten und seine Fehde mit dem Inhaber von Fantasy Records, Saul Zaentz: „Mr.Greed“ (dt. Mr. Gier“) und „Vanz Kant Danz“. Hintergründe zum Kampf gegen seinen „Erzfeind“ schilderte er übrigens auch 2015 in seiner Autobiografie Mein Leben – Meine Musik.
Die Neuauflage von Centerfield erfolgt im Rahmen von mehreren Alben-Neueditionen in Form von CD- und LP-Versionen. Ein 20seitiges Booklet mit langen Liner-Notes des Musikjournalisten Jim Bessman, vielen Bilder und allen Songtexten sowie zwei Cover-Versionen, die als B-Seiten verwendet wurden, runden eine gelungene CD ab.
Jürgen Weber
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