Joost Lijbaart
Under The Surface
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Der 1967 in Amsterdam geborene SchlagzeugerJoost Lijbaart spielt seit seinem siebten Lebensjahr Schlagzeug. Am Konservatorium in Hilversum schloss er 1991 erfolgreich sein Studium ab. Under The Surface ist ein gemeinsames Projekt von ihm, der Vokalistin Sanne Rambags und des Gitarristen Bram Stadhouders.
“What does improvisation mean?“, so fragt der Schlagzeuger Lijbaart einleitend in seinen Liner Notes. Weiterhin spricht er von Räumen, bzw. einem Raum, wobei er sich inmitten dieses Raumes sieht und alle Türen weit geöffnet sind. Anstatt die Option zu nutzen, den Raum zu verlassen, bleibt er einfach, nach Ideen suchend. Seine beiden Begleiter sind ebenfalls anwesend, und zusammen sammelt man diese Ideen, und das Album sei schließlich das Ergebnis all‘ jener Schätze, die man in diesem Raum gefunden habe. Und diese Schätze werden nun dargeboten, ohne vorherige Arrangements, sondern frei improvisiert.
So treffen wir auf eine aufregende Mischung aus gesprochenen poetischen Worten, Soundscapes und Elektronik, dazu Schlagzeug und akustische Gitarren. Hinter den gesprochenen Worten von Sanne Rambags fliegt die Musik, fliegen Klangfetzen verhallter Gitarre durch den Raum, akzentuiert der Schlagzeuger leichtgängig, mich auch an den Kollegen Paul Motian erinnernd.
In dieser Ausprägung ist diese Platte schlecht vergleichbar mit ähnlichen Produktionen, der von Lijbaart beschriebene Raum ist für mich nachvollziehbar, er hat für mich keine Möbel, keine Teppiche, wird nur gespeist von Gedanken, inneren Eindrücken und Allem, was sich durch die offenen Türen hineinverirrt, manchmal glaubt man, Wesen aus einer anderen Welt scheinen, körperlich und geistig, vorbeizuschauen und Gefühle auszulösen, vielleicht sind es auch nur Träume. Ja, es ist in der Tat erstaunlich, was sich mit dieser Musik assoziieren lässt, wenn man bereit ist, sich einfach zu lösen von dem, was man üblicherweise zum Einsatz von Instrumenten, von Art und Ausprägung von Stimmen und Instrumenten zu berichten hat an Eindrücken. Diese Eindrücke sind anders, man sollte nicht versuchen, sie an Herkömmlichem zu messen. Einiges mag man in die Nähe von Laurie Anderson rücken, aber schließlich mag jede Betrachterin/jeder Betrachter auf unterschiedliche Weise Empfindungen ausgelöst bekommen, Eindrücke beurteilen und verarbeiten, allein die vielen unterschiedlichen Ausprägungen der einzelnen Songs bieten hierzu reichlich Anlass, so ist “Kyrie“ zum Beispiel recht jazzig im Gesang.
Als sehr spannend und geheimnisvoll empfinde ich den Sound der Gitarre mit diesem leichten Hall und dieser getupft wirkenden Spielweise.
Manches der Musik klingt „geerdet“, manches klingt abgehoben, als wäre es nicht von dieser Welt, und das spricht absolut für die hohe Individualität!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Silent Conversation (4:22)
2 Above (5:33)
3 Dream Cave (4:43)
4 Adem (3:52)
5 Together (2:22)
6 Kyrie (1:15)
7 After Silence (2:12)
8 Under the Surface (6:34)
9 Sibylla (5:35)
10 Going Native (5:11)
11 Before (4:41)
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Besetzung |
Joost Lijbaart (drums, percussion)
Sanne Rambags (vocals)
Bram Stadhouders (acoustic guitars, lyre, synthesizers, additional percussion - #1)
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