Anne Mette Iversen Quartet + 1
Round Trip
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Die dänische Jazz-Bassistin Anne Mette Iversen arbeitet mit verschiedenen Formationen, unter anderem als Ternion Quartett und auch hier mit der Ausführung als Quartet +1. Dieses agiert weniger frei und experimentell als das Ternion Quartet und schließlich steht mehr klassischer Jazz im Vordergrund, nicht ohne den speziellen Fingerabdruck der Bassistin.
Ist es “Segue“, dieses heftig swingende Stück, das mich in die gute alte Hard Bop-Ära der Sechziger führt, sind es dann schon wieder Strukturen, die aus dem kammermusikalischen Bereich entlehnt sind wie bei “Lines & Circles“ mit dem repetitiven Piano-Part, dessen Stimmung mich gar an Passagen einiger Songs des Penguin Café Orchestras erinnert. Alles in Allem wirkt die Musik dieser Platte sehr ästhetisch und sein feinfühlig, gerade in den Balladen, wie das vom Saxofon ganz solo eingeleitete “Winstedt's View“. Die Band spielt kommunikativ und sehr dicht im Verständnis untereinander und verbreitet eine sehr berührende Stimmung, in die man sich leicht und gern fallen lassen kann.
Die Bassistin spielt sich nie in den Vordergrund, sondern hält mit ihrem Bass-Spiel die Basis, über der die übrigen Musiker, auch der Schlagzeuger, sich frei entfalten können, Iversen inklusive, und dabei spontan wirkende Ideen zu entstehen scheinen, ja, man sollte seine Ohren überall haben, und so kann man jeden Song öfter hören und sich dabei auf ein jeweils anderes Instrument konzentrieren, und beim abschließenden Hören aller Komponenten zusammen wird man die Vielschichtigkeit der Kompositionen und deren Umsetzungen besonders gut wahrnehmen können. Im modernen Jazz, hier im Einklang amerikanischer und europäischer Ausprägung, ist diese Platte eine sehr gelungene Veröffentlichung!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Round Trip (5:35)
2 Lines & Circles (5:27)
3 Segue (5:42)
4 Wiinstedt's View (7:48)
5 December Light (4:48)
6 Scala (5:22)
7 The Ballad That Would Not Be (8:45)
8 Red Hairpins (10:31)
(all music composed by Anne Mette Iversen)
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Besetzung |
John Ellis (tenor sax)
Peter Dahlgren (trombone)
Danny Grissett (piano)
Anne Mette Iversen (acoustic bass)
Otis Brown III (drums and cymbals)
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