Musik an sich


Reviews
Willie Nile

World War Willie


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 08.04.2016

(Blue Rose)

Gesamtspielzeit: 47:50

Internet:

http://www.willienile.com/
http://bluerose-records.com/


Nach dem sehr interessanten Album “If I Was a River“, dem im November 2014 veröffentlichten Album, das Nile als zehntes Studioalbum vorlegte, und bei dem er sich nur auf dem Piano begleitete, und das mit wenigen Mitstreitern recht spartanisch arrangiert wurde, gibt es nun wieder ein Album mit voller Band.

Genau betrachtet, scheint Nile zu einer Art aussterbender Spezies zu gehören und zählt zu einem der letzten wahren „Rocker“, die ohne viel Schnörkel zur Sache kommen.
Der in Buffalo, NY, geborenen Musiker überzeugte mich im Jahre 2006 musikalisch durch seine damalige Platte "Streets Of New York", die ich noch heute zur stärksten Veröffentlichung des Musikers zähle.
Sein erstes gleichnamiges Soloalbum erschien im Jahre 1980 und überzeugte durch seinen direkt gespielten, einfachen und eingängigen Rock.
Darauf konnte er mit "Streets Of New York" aufbauen, verbunden mit einem harmonischer wirkenden Sound und besseren Kompositionen, mithin eine treffliche Beschreibung der Großstadt.

Und wieder gibt es nun eine Platte mit direkt gespielter und handgemachter Musik, Rock durch und durch, und immer wieder gute Hooklines, Atmosphäre, die gleich mit dem Eröffnungssong direkt ins Blut geht, das ist wie Traubenzucker, sofort und scheinbar ohne Umwege belebend.
So ist die Musik erfrischend und wirkt unbeschwert, leidenschaftlich, Vergleiche mit einigen Songs von Bruce Springsteen oder John Mellencamp sind nicht abwegig.
Und daher ist ein kurzweiliges und mitreißendes Hörvergnügen sicher.

Doch nicht nur vorwärtspreschend ist es, mit “Beautiful You“ gibt es eine schöne Ballade und “Levon Sings“, offensichtlich eine Reminiszenz an den Schlagzeuger der Band, Levon Helm, ist mit einem kleinen Schuss Country versehen. Merkwürdig, irgendwie erinnert mich das an irgendeinen Song der Les Humphries Singers, der Refrain jedenfalls. Nun ja, “Sweet Jane“ verabschiedet uns dann zum Schluss mit einem gewissen sachten Punk-Feeling, zu Zeiten der “guten alten Tage im CBGB’s in NYC.” Ach ja, auf sich selbst gemünzt zu sein scheint “Grandpa Rocks“, geht der gute Willie doch hart auf die Siebzig zu. Aber „Opa“ zeigt eindrucksvoll, dass er noch satt, frisch und lebendig rocken kann! Nur ein begnadeter Sänger ist er noch immer nicht, aber alles passt perfekt zusammen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Forever Wild
2 Let’s All Come Together
3 Grandpa Rocks
4 Runaway Girl
5 World War Willie
6 Bad Boy
7 Hell Year
8 Beautiful You
9 When Levon Sings
10 Trouble Down in Diamond Town
11 Citibank Nile
12 Sweet Jane
Besetzung

Willie Nile (acoustic & electric guitars, piano, glockenspiel, vocals)
Johnny Pisano (bass, backing vocals)
Matt Hogan (lead electric guitars, backing vocals)
Alex Alexander (drums, percussion)
Steuart Smith (acoustic lead guitar - #11, electric lead guitar and glockenspiel - #10, electric lead guitar and harmonium - #9)
Patricia Vonne (castanets - #4)
James Maddock (backing vocals)
Leslie Mendelson (backing vocals)
Christine Santelli (backing vocals)



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