Mit The Theory of Everything liegt mir nach Prisoners der zweite Soundtrack von Jòhann Jòhannssonn innerhalb recht kurzer Zeit vor. Und mit dem Score zu dem vielgelobten und prämierten Film über Jane und Stephen Hawking dürfte er somit noch größere internationale Beachtung finden bzw. gefunden haben.
Musikalisch ist auch dieser Soundtrack vom ersten Ton an als Jòhann Jòhannsson zu erkennen. Große emotionale Momente werden von einem sentimentalen Pianospiel untermalt von pathetischen (aber sehr schönen) Streicherarrangements perfekt musikalisch in Szene gesetzt. Die latente Traurigkeit wird nur von wenigen lichten, schwungvollen Momenten durchbrochen, die Grundstimmung des Soundtracks bedient sich den großen, melancholischen Gefühlen. Musikalisch bietet auch dieser Soundtrack alles wofür man den Isländer schätzt. Insgesamt ist er sicherlich trotz aller Wehmut und Traurigkeit eine Stufe lichter als der Vorgänger ausgerichtet.
Was diesem Soundtrack nicht gelingt, und das liegt wahrscheinlich eher am Thema des Films, ist es den Hörer von Beginn an in einen Sog zu ziehen wie es Prisoner geschafft hat. Dafür sind dann Themen wie “The Wedding“ eben zwangsläufig zu schön, um nicht kitschig zu sagen. So bietet The theory of everything 27 wundervoll gespielte Themen und eben nicht diesen großen Gesamtscore wie der Vorgänger. Die Qualität der Musik schmälert das aber natürlich nicht.