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Ayin Aleph
Ayin Aleph II
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Wie nähert man sich dieser Dame und Ihrer Musik auf gerechter Weise?
Die Russin mit griechischen Wurzeln veröffentlichte in 2008 Ihr Debüt I.
Dieses war ein fast 80 Minuten währendes werk aus krachigen und ebenso schwülstigen Gothikmetal Songs, die mit Ihrer zwischen glasklarer Opernstimme und doch stark kieksenden, schreienden und wimmernden Stimme „veredeltem“ Gesang. Das Ganze war sicher nicht sehr eingängig oder einfach zu hören, und man musste sich die Frage nach Kunst und Lärm stellen. Was das Ganze etwas fragwürdig erscheinen ließ bzw. lässt, ist das Frau Aleph ganz und gar nicht mit Ihren durchaus vorhandenem Sexappeal geizt. Viele Bilder und Viedeos sind doch sehr auf die sexuelle Komponente gemünzt und teilweise auch auf den Schockfaktor, oftmals wird mit sehr plakativen wie platten Symboliken aus Kirche und Hölle gearbeitet, was sehr abgeschmeckt wirkt.
Und nun kommt also das zweite Album dieser Künstlerin, und es ist noch eine Stufe schwerer einzuordnen. Es ist eine Neuaufnahme des Debüts, jedoch diesmal ohne Rockband sondern nur zu Piano (manchmal auch Orgel oder Spinett) im klassischen Kontext eingespielt.
Zu der wirklich Kapriolenschlagenden Vokaldarbietung gesellen sich dann auch noch Chöre.
Das Werk kommt nun nur noch auf knapp 50 Minuten und wirkt auch teilweise etwas eindimensional, was bei dem striktem Verzicht auf allem außer dem Klavier normal ist. Jedoch spiel die auch studierte Klavierspielerin sehr intensive Versionen Ihrer Songs ein (die übrigens alle selbst komponiert sind) ein.
Der Hörer muss sich bei II auf dunkle Pianomusik einrichten und ausgesprochene Kraft mitbringen, um den intensiven Gesang, der hier natürlich im Gegensatz zum sondern auch schätzen lernen zu können.
II ist ein sehr intensives Erlebnis und ich möchte es tatsächlich Kunst nennen.
Zusätzlich haben die Kompositionen wirklich starke Momente und Frau Aleph beherscht Ihr Instrument ebenso wie Ihre Stimme.
Was Ayin Aleph dringend unterlassen sollte sind die Eingangs erwähnten typischen und sehr platten Anbiederungen, die geben dem Ganzem das falsche Licht. Und nötig hat sie das eigentlich ganz und gar nicht.
Hörern, die mal etwas schwereres zwischen Goth und Klassik hören möchten, sind hier richtig.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Choirs “I establish” | 1:34 |
2 |
My Bloody Marriage | 4:25 |
3 |
Choirs "Water's Death" | 1:39 |
4 |
Grey Ashes | 3:11 |
5 |
Choirs "Foggy God" 0:20 |
6 |
Es Muss Sein | 5:38 |
7 |
Bridge | 0:37 |
8 |
Aleph | 4:56 |
9 |
Choirs "Whispering" 0:20 |
10 |
I Came | 3:05 |
11 |
Choir “Burned Forgotten” | 1:35 |
12 |
Sebastian's Prayer | 5:13 |
13 |
Choirs "Drowsy" | 1:03 |
14 |
The Purchase of the Cathedral 6:23 |
15 |
Choirs "in an Old Bewitched" | 1:33 |
16 |
I Miss You 4:o2 |
17 |
The End | 1:29 |
18 |
Choir “White Death” 1:34 |
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Besetzung |
Ayin Aliph: Tasten, Gesang
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