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The Go Set
A journey for a nation
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Folk-Punk mit keltischen (vorwiegend irischen) Wurzeln kannte man bisher überwiegend aus den US of A. Mit The Got Set schickt sich jetzt auch eine Band aus Down Under an um in diesem Genre zu wildern. Dabei ist wildern vielleicht der falsche Ausdruck. Denn das was die Band macht ist ja nicht nur eine weitere Episode aus der Serie „dudeln wir zu unseren halbgaren Punksongs ein wenig mit unseren Sackpfeifen rum“, sondern hat doch eine gewisse Eigenständigkeit und weiß zu gefallen.
Doch was unterscheidet The Go Set von der (starken) Konkurrenz? Als erstes verzichtet man im Großen und Ganzen auf verzerrtes E-Gitarrengerumpel und die Songs wirken dadurch eher folkrockig als im reinen Drei-Akkorde-Metier beheimatet. Nur die Attitüde und die Energie sind eindeutig im Punk verwurzelt. Dazu tragen allein schon die sozialkritischen und teils politischen Texte der Australier bei. Musikalisch klingt man dabei fast wie ein Bastard aus den Pogues und The Clash und besitzt damit auch eine leichte Ähnlichkeit zu den Tossers, nur dass man auf typische Trinklieder verzichtet.
Die Band ist sichtlich um Abwechslung bemüht. So gesellen sich zu den überwiegend flotteren und folkigen Titeln wie „Bakery hill“ oder „The rising tide“ (Hit!), die eine oder andere ruhigere Nummer („The new minority“, „Journey of a thousend miles“), sowie beschwingte Rocksongs („Swings and roundabouts“) und Punkkracher („Welcome to the world“) hinzu. Auch an der Billy Bragg-Nummer „Waiting for the great leap forward“ hat man sich versucht und ist alles andere als daran gescheitert.
Zusammenfassend ist A journey for a nation ein echt nettes Album mit zahlreichen angenehmen Hooks mit viel Gefiedel und Geblase geworden. Nur einen echten Knaller sollte man nicht erwarten. Dafür fehlen The Got Set doch die großen Hits. Aber Genreinteressierte sollten durchaus ein (oder besser beide) Ohren riskieren und am besten die Band auch noch live bewundern. Denn auf der Bühne kommt das Ganze sicher noch um einiges besser. Und wenn man schon einmal da ist, kann man auch dieses Album abgreifen. Denn nur auf den Konzerten ist die CD zu erwerben. Ansonsten wird es ausschließlich im Internet als kostenpflichtiger Download vertrieben.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Fortune and gold | 2:48 |
2 |
The rising tide | 3:20 |
3 |
The new minority | 2:25 |
4 |
Swings and roundabouts | 3:27 |
5 |
Bakery hill | 2:42 |
6 |
Sheppards town | 3:18 |
7 |
Catching the sun | 2:20 |
8 |
Oceans of blue | 3:02 |
9 |
A story to tell | 1:51 |
10 |
Welcome to the world | 2:50 |
11 |
Waiting for the great leap forwards | 4:33 |
12 |
Journey of a thousand miles | 7:14 |
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Besetzung |
J. Keenan: Vocals, Guitar
Mark Moran: Bass, Backing Vocals
Johnny McHaggis: Bagpipes, Tin Whistle
Mark McCartney: Mandolin, Mandola, Guitar, Backing Vocals
Dave Folley: Drums
Mark Wallace: Piano Accordion, Backing Vocals
Jen Anderson: Violin
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