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Powerwolf
Lupus dei
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Was haben wir gelacht als Powerwolf vor zwei Jahren mit ihren lustigen Pseudonymen, dem Vampiriamge, der gefakten History und ihrem gar nicht üblen Album Return in bloodred auf der Bildfläche aufgetaucht sind. Am besten war das Ganze natürlich live, wenn die Wölfe zusammen mit dem Publikum den Mond (oder auf Festivals wahlweise die Sonne) angeheult haben. Das war natürlich nichts für Leute die generell zum Lachen in den Keller gehen und überhaupt zu true für diese Welt sind. Fast wären wir Metal Blade auf den Leim gegangen und hätten nicht gemerkt, dass es sich eigentlich um eine Nebenbaustelle einer anderen nicht weniger unterhaltsamen Hard/Stoner Rock-Band handelt (findet es selber raus welche).
Und nun legen Powerwolf mit Lupus dei ihr neuestes Machwerk vor und beweisen – Spaß hin, Spaß her – dass sie es musikalisch verdammt noch mal ernst meinen! Dabei bietet die Band eigentlich nicht viel was andere metallische Comedytruppen wie Dream Evil oder Manowar nicht auch bieten (oder boten). Traditionellen 80er Jahre beeinflussten Metal mit ein paar flotten Krachern für die Headbanger unter uns, ein kleines Geschmäckchen Epik hier und dort, ein wenig Disney-Gruselatmosphäre, sowie zahlreiche Hymnen für alle Mitsingwütigen. Und dazu noch alles andere was der Metalfan an seiner Muck liebt. Also fetzige Riffs, polternde Drums und schmissige Soli. Die ganze Chose klingt dabei auch noch ziemlich frisch, unverbraucht und keinesfalls nach billiger Pappware, sondern schön deftig und spielerisch tadellos eingespielt. Man ist halt nicht erst seit gestern in der Musikwelt unterwegs und das merkt man.
Das Markenzeichen von Powerwolf sind dabei die klischeehaften Vampirtexte, ein bisschen billige Gruselorgel und die Stimme von Wahlrumäne Attila Dorn. Dieser klingt mal nach Rockschuppen, mal nach Dreigroschenoper und bringt die Songs absolut cool rüber. Und überhaupt die Songs – Hier reiht sich an Hit ohne Ausfall an Hit. Ob der schwungvolle Opener „We take it from the living“, das witzige „Saturday Satan“, das mitsingbare „Prayer in the dark“, der Uptemo-Rocker „Vampires don’t die“ oder der Midtempo-Stampfer „Tiger of Sabrod“ (der letzte frei lebende Wolf Deutschlands). Langweilig wird es hier nicht. Nur das etwas nach Moonspell für Arme klingende Titeltrack „Lupus die“ fällt etwas aus dem Rahmen, der ansonsten recht straighten Songs.
Summa summarum ist Powerwolf mit dem Wolf Gottes ein wirklich spaßiges Album gelungen, das auch ganz ohne das Drumherum bestens bestehen kann und das auffällige Image gar nicht mal nötig hätte. Wer auch nur ein wenig etwas für den klassischen Metal übrig hat, sollte ruhigen Gewissens reinhören.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Intro (Lupus Demonae) | 1:17 |
2 | We take it from the living | 4:03 |
3 | Prayer in the dark | 4:20 |
4 | Saturday Satan | 5:18 |
5 | In blood we trust | 3:02 |
6 | Behind the leathermask | 4:35 |
7 | Vampires don't die | 3:08 |
8 | When the moon shines red | 4:25 |
9 | Mother Mary is a bird of prey | 3:16 |
10 | Tiger of Sabrod | 3:53 |
11 | Lupus dei | 6:10 |
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Besetzung |
Attila Dorn - Vocals Matthew Greywolf - Guitars Charles Greywolf - Bass Stefane Funèbre - Drums Falk Maria Schlegel - Organ / Keys
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