Spike
It's A Treat To Be Alive
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Auf der Booklet-Rückseite des Albums raucht Spike eine Zigarette: vor 20 Jahren war dies auf einer Albumhülle wohl obligatorisch, vor 10 Jahren noch cool, derzeit fast problematisch und in 10 Jahren ist dies vermutlich verboten (zumindest wohl in Verbindung mit dem lebensbejahenden Titel des hier besprochenen Albums...). Passend ist die Zigarette auf jeden Fall zur Stimme von Spike: extrem rauchig, als hätte er Rod Steward oder Chris Norman (oder beiden) die Stimmbänder gestohlen.
Hauptberuflich ist Spike eigentlich Sänger der englischen "Quireboys", legt mit It's a Treat to be Alive aber nun bereits sein zweites Solo-Album vor. Nett, dass seine Kollegen der "Quireboys" ihm nicht nur dafür die Zeit gelassen haben, sondern ihn sogar unterstützt haben: seine Quireboys-Mitstreiter Paul Guerin (Guitars) und Keith Weir (Keyboards) sind durchgehend am Album beteiligt.
Spike ist ein gutes Album gelungen. Beim ersten Hören wirkte das auf mich noch etwas zu bedächtig und unauffällig, beim dritten oder spätestens vierten Genuss der Scheibe kristallisierten sich aber dann doch echte Perlen aus dem CD-Player heraus. Angenehme, ehrliche, gut instrumentierte und gut produzierte Musik, die eine gewisse gemütliche Kneipenatmosphäre im heimischen Wohnzimmer vermittelt - da ja bald in Kneipen leider auch nicht mehr geraucht wird, gibt's dann so zumindest den nikotinfreien Ersatz auf CD.
Insgesamt dominieren leider die ruhigere Stücke, die Balladen haben hier vor Rocknummern die Oberhand gewonnen. Ein paar mehr Stücke in Richtung meiner Anspieltipps "Rise Above", "Be Good To Yourself" und "Won't Ya Stick Around" wären schön gewesen, trotzdem ist das Album schwer in Ordnung. Als schöne Ballade sei noch "Without You" empfohlen.
Um sich ins Gespräch oder ins Radio zu bringen ist es heutzutage wohl notwendig und üblich, einen mehr oder weniger erfolgreichen Hit der Vergangenheit zu covern. Bei Spike ist dies „Everyday" von Slade - sicherlich ein gut ausgewählter Song: lange nicht gehört, aber gleich wieder auf der Zunge - einen richtig neuen Aspekt des Stückes vermag Spike dem Klassiker zwar nicht zu geben (außer der rauchigen Stimme natürlich), trotzdem nett, auf das geplante Video zu "Everyday" (in Vorbereitung) darf man gespannt sein. Schneller ins Ohr als der Rest geht neben "Everyday" auch noch das Stück "When I'm Away From You" (gecovert von Frankie Miller).
Fazit: Gute und durchaus radiotaugliche Musik, der man nicht so schnell überdrüssig wird. Empfehlenswert!
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Have A Drink With Me | 3:31 |
2 | Be Good To Yourself | 3:04 |
3 | Wins, Ties And Losses | 3:26 |
4 | Everyday | 3:19 |
5 | Rise Above | 3:12 |
6 | Won't Ya Stick Around | 3:35 |
7 | Without You | 4:28 |
8 | Lady And Her Daughter | 3:32 |
9 | When I'm Away From You | 3:38 |
10 | So Far, So Good | 3:33 |
11 | She's A Rolling Stone | 4:00 |
12 | I'm In Love With You | 3:27 |
13 | True Friends | 4:26 |
14 | 7/11 Roses | 3:46 |
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Besetzung |
Spike: vocal Paul Guerin: Guitars Keith Weir: Keyboards u. a. (variierend)
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