Rachael Sage
The Other Side
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Rachael Sage wurde 1971 in Port Chester, New York, geboren. Nach Hinwendungen zu Schauspiel und Ballett widmete sie sich dann doch lieber der Musik und brachte sich zunächst das Klavierspielen selbst bei. Beeinflusst durch Musik, die die Eltern hörten, unter anderem die Beatles und Doo Wop und Musik des Broadways. Selbst schrieb sie später auch Musik für Jingles und Themen für Film und Fernsehen. 1996 gründete sie darüber hinaus ein eigenes Plattenlabel und veröffentlichte im gleichen Jahr ihr Debüt-Album. Mittlerweile soll sich der Output auf fünfzehn Alben belaufen.
Und nun liegt ein weiteres vor - The Other Side. Auf den vorherigen Alben hatte sie sich stilistisch nie einzwängen lassen und letztlich gab es Einflüsse jedweder Art, Folk, Rock, Pop, Jazz und Blues, sowie Spuren von keltischer Musik und des Nahen/Mittleren Ostens.
Was mir zunächst auffällt, ist das üppige und perfekt gestaltete Arrangement der Songs, mit feinen Bläsersätzen und mit viel Melodik und Harmonie ausgestattet. Darüber ist es die recht zurückhaltend wirkende Stimme der Protagonistin, die im Gegensatz dazu steht. So erinnern mich ruhige Passagen an den Gesang von Suzanne Vega, mitunter fast schon mit einem flüsternden Ausdruck. Fast schon kindlich im Ausdruck, fehlt es letztlich oft am nötigen Druck. Aber mitunter klingt es, als würde sie die Songs als Bestandteil einer Bühnenaufführung singen, durch den gewissen Hauch von Theatralik.
Nun, letztlich geht davon dann auch ein gewisser Reiz aus, denn gesanglich ist die Protagonistin schließlich nicht schlecht aufgestellt, halt nur ein wenig ungewöhnlich. Die Songs stammen in der Regel von ihr selbst, an Coverversionen finden wir "Only You" von Vince Clarke (Yazoo), "Forgive Me This" von Gerber/Harris/Shafer und "Breathe" von Maria McKee & Gregg Sutton.
Musikalisch steht bei The Other Side Popmusik im Vordergrund, gelegentliche Schlenker von Country von Folk gesellen sich dazu. Vergleiche anzustellen, ist sicher nicht einfach aufgrund der recht eigenwilligen Gestaltung der Musik. So kann ich grob eine Richtung angeben hin zu Musikerinnen wie Joni Mitchell, Kate Bush, Rickie Lee Jones, Shawn Colvin, Suzanne Vega, Norah Jones oder Tori Amos.
Auf jeden Fall strahlt die Musik auf diesem Album sehr stark, und wenn dann ein Song wie "I Made A Case" erklingt, dann fühle ich mich auf eine gewisse Art gefesselt und ein wenig verzaubert, wenn sich dieses betörende Arrangement von Streichern und Bläsern in die Nervenbahnen ergießt. Dann passt auch diese zarte und emotional bewegende Stimme wie die Faust aufs Auge! Diesen Song gibt es dann noch einmal zum Schluss im Duett mit Howard Jones. (#15)
So wirkt die Musik im Großen und Ganzen für mich sehr zeitlos, so hätte das auch in den Siebzigern oder Achtzigern erscheinen können. Ausgestrahlt wird jedenfalls eine recht positive Stimmung, viel Poesie und Schönheit und voller Herzenswärme. Sehr sorgfältig und mit Liebe gestaltet ist die Verpackung der Veröffentlichung. Auf schön bunten quadratischen Papp-Täfelchen sind die jeweiligen Texte abgedruckt. Und dann gibt es eine weitere Besonderheit, auf die nur am Rande hingewiesen wird: "Disc 2 - Alternate Mixes" liest man. Es gibt jedoch nur fünf Songs auf dieser Extra-CD, namentlich sind die Songs nicht aufgeführt. So habe ich es herausgesucht, siehe unten.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Whistle Blow
2 Flowers For Free
3 The Other Side
4 Only You
5 The Piece Of Fun
6 I Made A Case
7 Rebecca String Prelude
8 Rebecca
9 No Regrets
10 Albatross
11 Deepest Dark
12 Butterflies At Night
13 Forgive Me This
14 Breathe
15 I Made A Case (feat. Howard Jones)
Extra CD:
1 The Other Side
2 The Piece Of Fun
3 No Regrets
4 Deepest Dark
5 Butterflies At Night
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Besetzung |
Rachael Sage (vocals, piano, tambourine, acoustic guitar, electric guitar, Wurlitzer, percussion, Rhodes, harmonium and Jupiter 8 synth)
Kelly Halloran (violin, claps, gang vocals and background vocals)
Andy Mac (drums, shaker, electric guitar, percussion, claps, gang vocals and tympani)
Doug Yowell (drums, tambourine, and percussion)
Mikhail Pivovarov (bass; acoustic bass, baritone guitar and OP-1 synth)
James Mastro (resonator guitar, electric guitar, slide acoustic and baritone guitar)
Kevin J. Killen (Hammond organ, organ, and piano)
Dave Eggar (cello)
Russ Johnson (trumpet)
Rob Curto (accordion, organ and Hammond organ)
Bryan Wilson (cello)
Jack Petruzzelli (electric and acoustic guitar)
Nick Beggs (upright bass)
Ward Williams (cello)
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