Liszt, F. (Goerner, N.)
H-Moll-Sonate u. a.
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Info |
Musikrichtung:
Romantik / Klavier
VÖ: 12.04.2024
(Alpha / Naxos / CD / DDD / 2023 / Alpha 1036)
Gesamtspielzeit: 66:42
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SUGGESTIVE ENERGIE
Nach seiner feinsinnigen „Iberia“-Deutung, die diese Albeniz‘ Musik um impressionistische Farbspiele bereicherte, durfte man erwarten, dass der Pianist Nelson Goerner auch bei Franz Liszt sensibel auf mögliche Zwischentöne reagieren würde. In der Tat haben seine Liszt-Erkundungen bei aller Tastenzauberei doch wenig von jenem ermüdenden virtuosen Posing, zu dem Liszts Musik geraten kann. Dafür ist die Farb- und Dynamik-Palette Goerners und sein Sinn für die zartlyrischen Momente in dieser Musik zu ausgeprägt. Seine tadellose Pianistik lässt ihm genügend Raum, um seine Aufmerksamkeit dem musikalischen Gehalt der Musik zuzuwenden.
Die rasch etwas klirrend und dann nur vordergründig bedeutungsschwer wirkenden Tonmassierungen Liszts entwickeln bei Goerner eine suggestive Energie. Gerade die hypertrophe H-Moll-Sonate, die im Zentrum des Programms steht, wird klug von eher verhalteneren Stücke wie den drei Petraca-Sonetten und der zweiten Konzert-Etüde „La Leggierezza“ gerahmt, die ob ihrer weiträumigen, fast improvisiert wirkenden Freiheit das Interesse fast noch mehr auf sich ziehen als die zerklüfteten Landschaften der Sonate.
So ist das Programm gut balanciert und mit rund 70 Minuten auch nicht zu ausladend. Eine Platte, die sich (nicht nur) empfiehlt, um das spezielle Lisztsche Klavieruniversum anhand charakteristischer Werke kennen zu lernen.
Georg Henkel
Trackliste |
H-Moll-Sonate, 3 Petrarca-Sonette; Valse oubliee Nr. 2; La Leggiereza; Ungarische Rhapsodie Nr. 6 |
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Besetzung |
Nelson Goerner, Klavier
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