Joe Bonamassa Famose Blues Darbietung in Köln
Konzerte von Joe Bonamassa sind immer wieder gut, allerdings inzwischen auch von einer etwas „klinischen“ Atmosphäre geprägt. Am 28.03.2018 hat der Superstar der Blues Rock Szene in die Kölner Lanxess Arena zum Konzert gebeten. Seine Fans, zu denen ich mich auch zähle, sind trotz gesalzener Ticketpreise reichhaltig gekommen, auch wenn noch eine paar Stühle in den unteren Rängen, die oberen wurden nicht geöffnet, freigeblieben sind. Warum haben Bonamassa Konzerte inzwischen diesen etwas klinischen Touch? Nun, eine Konzerthalle komplett bestuhlt zu sehen, und wir reden über ein (Blues) Rock Konzert ist für mich immer wieder seltsam. Nicht nur bei Bonamassa. Der zweite Grund ist. Joe Bonamassas Performance scheint bis in die letzte Note hinaus sehr durchgeplant zu sein. Platz für Spontanität gibt es da kaum. Diese beiden Punkte werden meiner Meinung nach dann aber vollkommen ausgeglichen und zwar durch die wirklich perfekte musikalische Darbietung. Bonamassa wird dabei von Michael Rhodes (Bass), Reese Wynans (Keyboard), Anton Fig (Drums), Lee Thornburg und zwei Backgroundsängerinnen unterstützt. Der Fokus liegt aber natürlich auf seinem Gitarrenspiel und dem Gesang. Beides funktioniert heute wirklich perfekt. Der Einstieg in den Abend gelingt mit “King Bee Shakedown“ und “Evil Mama“ sehr energiereich. Ohne jegliche Ansagen haut Bonamassa die nächsten Songs raus. Während des ganzen Konzertes streut er auch immer wieder Coverversionen von Albert King, Clapton und Led Zeppelin ein. Aufgrund der gleichen musikalischen DNA passt das aber bestens zusammen. Kommunikation mit dem Publikum gibt es erst zur Mitte des Sets. Die Band wird euphorisch vorgestellt und dann geht es weiter in den Blues Rock Himmel. Mein Highlight des Abends ist die Zugabe. “Sloe Gin“ ist ein toller Song, welcher vollkommen zurecht am Ende eines sehr guten Konzerts mit beachtlicher musikalischer Darbietung steht. Das Publikum ist begeistert! PS.: Gegen Ende des Programms bittet Bonamassa dann doch das Publikum sich aus den Sitzen zu erheben. Und weg ist die klinische Atmosphäre. Fazit: Stühle gehören in die Oper! King Bee Shakedown Evil Mama Just Cause You Can Self Inflicted Wounds I Get Evil (Albert King Cover) No Good Place for the Lonely How Deep This River Runs Mainline Florida (Eric Clapton cover) Slow Train Driving Towards the Daylight Boogie With Stu (Led Zeppelin cover) Last Kiss How Many More Times (Led Zeppelin cover) Sloe Gin Rainer Janaschke |
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