|
|
25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 49: Uriah Heep - Return to Fantasy
|
Warum gerade diese CD für die April-Kolumne? Schließlich waren Uriah Heep in den vergangenen vier Jahren schon zwei Mal am Start. An Mangel an Alternativen hat es nicht gelegen. Don't be afraid of the Dark von Robert Cray wäre eine interessante Alternative gewesen; der Jesus Christ Superstar-Soundtrack ebenfalls, genau wie das One Hit Wonder Jojo. Und auch die fantastische Scorpions CD In Trance und das Kansas Debüt sind im April vor 25 Jahren in meine Sammlung gewandert.
Dass es wieder einmal Heep getroffen hat, ist legitim. Schließlich ist das hier mein Leben mit der CD, und von keiner Band stehen mehr CDs in meinem Regal, als von Uriah Heep - 62 Stück immerhin. Dass aber war nicht der Grund. Auch nicht, dass ich damit eines der besten Heep-Alben überhaupt, das diese Wertschätzung aber selten erhält, aufwerte. Nein der Grund ist viel simpler.
In den letzten Wochen war ich durch die Lektüre der David Byron Biographie Born to perform tief in die frühen Jahre von Uriah Heep eingetaucht – und als ich dann nach Fertigstellung der Märzausgabe am 28. Februar, also genau am 30. Todestag von David Byron, nachschaute, welche CDs ich mir denn im April 1990 gekauft hatte und mir gleich als erste (Kaufdatum 4.4.1990) die Return to Fantasy ins Auge sprang, war eigentlich schon alles klar. Schliesslich war das das letzte Highlight, das Byron für Uriah Heep einsang.
Es verbindet sich auch eine Reihe von Erinnerungen mit dieser Scheibe. Manchmal gibt es Situationen und Orte, die man fast automatisch mit einer Musik verbindet – und umgekehrt. 1977 oder 1978 war ich mit einer Jugendgruppe auf Baltrum, und dort müssen wir diese Scheibe praktisch permanent gehört haben – zumindest suggeriert meine Erinnerung mir das. Ich brauche nur an ein Foto von dieser Fahrt zu denken, und das Covermotiv von Return to Fantasy erscheint vor meinem geistigen Auge.
Gekauft hatte ich mir das Album allerdings nicht. Mein bester Freund und ich haben den Heep-Backkatalog damals sukzessive und komplementär nachgekauft, d.h. die Scheiben, die er hatte, habe ich von ihm aufgenommen – und umgekehrt. Dass auch ich schon recht früh an das Return to Fantasy-Vinyl gekommen bin, hat mich damals selber überrascht. 1979 oder 80 hatte ich zu meinem Geburtstag eingeladen – die üblichen Verdächtigen natürlich und ein paar Leute aus dem etwas ferneren Bekanntenkreis; darunter ein Mädchen, dessen Namen ich nicht mehr erinnere. Und das schoss mit seinem Geschenk den Vogel ab. Nicht nur dass eine LP damals von der (preislichen) Dimension her den Rahmen von Geschenken unter Jugendlichen deutlich sprengte. Die Auswahl einer Uriah Heep-LP, die in meiner Sammlung noch fehlte, traf sowohl voll ins Schwarze und verriet darüber hinaus auch derart klare Kenntnisse meiner „Verhältnisse“, dass das Geschenk aus dieser Richtung für mich bis heute rätselhaft ist.
Last not least ist die Return to Fantasy-CD mit 35 DM eine der teuersten CD-Anschaffungen, die ich mir je geleistet habe. Denn es handelt sich dabei um eine Japan-Pressung der Firma Teichiku mit echter – bis heute vorhandener – Japan-Banderolle und informativem Booklet – vollständig in Japanisch. Die Qualität der Japan-CDs galt als deutlich besser, als bei der Standard-Pressung aus Deutschland. Wahrheit oder Legende?
Norbert von Fransecky
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|