Jawohl, der Blood Tsunami wütet wieder. Nach einem mehrteiligen Intermezzo als Mongo Ninja melden sich Schlagzeug-Tausendsassa Bård „Faust” Eithun und seine Spießgesellen mit ihrem dritten Kracher zurück.
Legt man For Fean! in den Player, fällt einem eine leichte Kurskorrektur auf. Statt sich wie auf den beiden Vorgängern quer durch den Thrash-Gemüsegarten zu spielen und den Hörern auch mal überlange Titel vor den Latz zu knallen, geht man hier verdichtet zu Werke und orientiert sich mehr an Rumeplsounds der frühen Sodom oder auch sehr jungen Destruction und Kreator.
Dabei erinnert einen das Intro des Openers „The butcher of Rostov“ noch dezent an Slayer. Doch schon nach kurzer Zeit wird äußerst derb und geradlinig gewütet. Das hat ziemlichen Charme. Denn einerseits besitzt man durchaus das Flair alter teutonischer Schandtaten. Blood Tsunami wissen allerdings zweifellos mit ihren Instrumenten umzugehen. Die Band zockt tight wie ein Affenhintern durch die zehn Songs. Was hinzu kommt, ist besonders von der gesanglichen Attitüde her ein kleines „Geschmäckle“ von Crust und Punk sowie Tom Warrior-typisches „Uhhhs“
Soviel besser bekommen diesen Sound auch die Koblenzer Desaster nicht hin. Abrissbirnen der Marke „In the dungeon of the rats“, „The brazen bull“ oder die gleichnamige Grave Desecrator-Huldigung hauen ziemlich rein. Am Ende ist das Album aber doch ein wenig eindimensional, bietet aber ein runde halbe Stunde rohe, weitgehend melodienfreie Thrash-Urgewalt, die zum beschwingten Headbangen einlädt.
Bård „Faust” Eithun (Schlagzeug)
Peter Michael Kolstad Vegem (Gitarre und Lead-Vocals)
Kristoffer „Dor“ Sørensen (Lead-Gitarre und Backing-Vocals)
Carl Thomas Janfalk (Bass und Backing-Vocals)