Lampert
Ois werd guad
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Info |
Musikrichtung:
(Indie) Rock, Mundart
VÖ: 30.03.2012
(MundArt Ageh / BSC Music / Rough Trade)
Gesamtspielzeit: 59:23
Internet:
http://www.lampert-band.de
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Achtung, bitte nicht von der Bezeichnung „Mundart“ in der Stilbeschreibung abschrecken lassen. Denn Lampert haben mit Volkstümelei absolut nichts am Hut. Dafür klingt ihre Musik einfach zu weltgewandt. Schlagzeuger und Bandkopf Markus „Mäx“ Huber singt vielmehr bairisch, weil ihm der Schnabel eben so gewachsen ist und es sich auf diese Weise am besten ausdrücken lässt. Die durchgehend melancholischen Texte sind so auch Dreh- und Angelpunkt der elf Songs auf dem dritten Bandalbum Ois werd gut. Der Albumtitel ist ein thematischer Fingerzeig und gleichzeitig eine Art Botschaft: Hat sich der Himmel auch noch so sehr eingetrübt, man sollte sich den Optimismus nicht austreiben lassen. Nicht umsonst reicht einem die Band auf dem Cover ein Tempotaschentuch.
Musikalisch umgesetzt wurden die Songs meist recht schwelgerisch, aber stets gut greifbar, oft auch getragen und nachdenklich, aber mit genügend Energie und kleinen Ohrwurmmelodien an den richtigen Stellen. Wer unbedingt möchte, kann leichte Einflüsse von Bands wie den Kaiser Chiefs oder (eher seltener) Pink Floyd heraus hören. Aber am Ende machen Lampert ihr ganz eigenes Ding, das keine Stilschubladen wie Indie oder Alternative braucht. Denn trotz eindeutig erkennbarem Stil präsentieren sich die einzelnen Stücke in immer wieder anderen (leicht angegrauten) Facetten, die instrumental ansprechend umgesetzt wurden. Dabei entstanden Kleinode wie das etwas schräge „Schizophrenie“, die dunkle Ballade „I steig aus“, das etwas schwungvollere „Melancholie“, die rockige Durchhaltenummer „Ois werd guad“ oder das überlange „Insel“, bei dem sich die Band in der zweiten Hälfte in einen instrumentalen, leicht psychedelischen Rausch hineinsteigert.
In den Songs wimmelt es nur so von griffigen Zeilen, in denen sich irgendwie jeder wiederfinden kann. Mäx beweist hier ein gutes Händchen, wenn er seine Gedankenwelt der Öffentlichkeit präsentiert. Leider lässt der gleichmäßige Gesang etwas Feuer und Leidenschaft vermissen. Doch das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass wir es hier durchaus mit einer interessanten Band und einem guten, reifen Album zu tun haben, dem man auch als Nichtbayer sein Gehör schenken sollte. Denn der an den Tag gelegte Dialekt ist nicht besonders „krachledern“ und auch gut vom Gesamtdeutschen zu verstehen. Aber hierauf sollte man Lampert nicht beschränken.
Mario Karl
Trackliste |
1 | In Deim Haus | 5:49 |
2 |
Melancholie | 4:29 |
3 |
Hey hey hey | 4:54 |
4 |
Schizophrenie | 3:02 |
5 |
Zeit | 4:05 |
6 |
Du | 5:19 |
7 |
Insel | 11:15 |
8 |
I steig aus | 5:06 |
9 |
Bring mi durch de Nacht | 4:11 |
10 |
Wart amoi | 5:59 |
11 |
Ois werd guad | 4:58 |
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Besetzung |
Markus „Mäx“ Huber (Geang, Schlagzeug, Violine)
Christoph Faumeier (Bass)
Stefan Rosinger (Gitarren, Backgroundgesang)
Beni Wiedemann (Orgel, Piano Keyboards)
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