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Kissin' Dynamite
Money, Sex & Power
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Die Volljährigkeit haben die Schwaben von Kissin' Dynamite schon hinter sich gelassen und Money, sex & power ist auch bereits das dritte Album der Burschen. Den Nachwuchs- und Jugenlichkeitsbonus darf man jetzt wohl auch mal außer Acht lassen. Also betrachten wir die neue CD der Band ganz sachlich. Das Ding ist von vorne bis hinten ein durchgehendes Partyalbum und hat was von einem One-Night-Stand (um mal im darauf verwendeten Vokabular zu bleiben): schnell angemacht und ohne große Vorstellung zum Höhepunkt gekommen - am Ende vielleicht aber auch nicht so befriedigend. Der Fünfer hat die Formel inzwischen durch und durch drauf, wie man einen eingängigen Song macht, der sofort einschlägt.
Leider weicht man von dieser Formel nicht mehr ab, was dafür sorgt, dass hier alles relativ gleich klingt. Eben nach dem gutem alten, metallisch angehauchtem Hard Rock der 80er Jahre, den man leider schon zu oft gehört hat. Ein paar Stellen klingen dazu glatt wie von der Edguy-Resterampe. Dabei hat man insgesamt den schwermetallischen Anteil etwas zurück geschraubt. Das Ganze ist auch nur halb so schlüpfrig, wie die Band mit ihrem Stempel „Sleaze Rock“ suggeriert. Überwiegend wimmelt es hier geradezu von textlichen Plattitüden, die einem fast die Schamesröte ins Gesicht treiben. Nun ja, das gehört wohl irgendwie zu diesem Genre. Gut finden muss man es trotzdem nicht wirklich.
Aber genug gelästert. Die neue, tiefere Stimmlage von Sänger Hannes steht der Gruppe nicht schlecht. Dank der dicken Produktion und der engagierten Vorstellung läuft das Album ganz gut rein und wenn man den Kopf ausschaltet, ist der Spaß mit einigen Nummern garantiert. Doch leider hat die Schlagzahl an Hits im Gegensatz zu Addicted to Metal und dem Kracher-Debüt auch abgenommen und es haben sich einige Lückenfüller eingeschlichen. Mit „She's a killer“, „Ego-shooter“ und „Dinosaurs are still alive“ seien nur mal drei genannt. Am Ende ist eine handwerklich zwar gut gemachte, aber am Ende leider durchschnittliche Platte ein bisschen zu wenig für eine versierte Band, der man eine große Zukunft angedacht hätte. Schade. Denn live gehen Kissin' Dynamite (wie ich selbst öfter Zeuge wurde) immer noch gut ab und dort dürften Nummern wie „I will be king“, „Sleaze deluxe“ oder „Operation supernova“ mit ihren groß angelegten Refrains und Mitgrölparts ihre Wirkung entfalten.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Money, Sex & Power | 4:36 |
2 |
I Will Be King | 4:09 |
3 |
Operation Supernova | 3:49 |
4 |
Sex Is War | 3:49 |
5 |
Club 27 | 4:32 |
6 |
Dinosaurs Are Still Alive | 4:06 |
7 |
She's A Killer | 3:48 |
8 |
Sleaze Deluxe | 3:06 |
9 |
Ego-Shooter | 3:58 |
10 |
Six Feet Under | 3:45 |
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Besetzung |
Hannes Braun (Gesang)
Jim Müller (Gitarre)
Ande Braun (Gitarre)
Steffen Haile (Bass)
Andreas Schnitzer (Drums)
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