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Wolves in the Throne Room
Black Cascade
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Grenzenloser Hass, klirrende Kälte und Misanthropie. Das sind Dinge welche man ständig mit Black Metal in Verbindung bringt. Dass dies allerdings nicht alles ist beweisen Wolves in the Throne Room. Die im Underground kultisch verehrte und abgeschieden in einer Kommune außerhalb Olympias (Washington) lebende Band zeigt vielmehr, dass in dieser Musik trotz ihres garstigen Klangbildes auch viel Gefühl liegen kann. Ein äußerst dunkles fürwahr, aber zu jeder Sekunde ist die Leidenschaft, die Spiritualität und die Liebe zur Natur in der sie leben zu spüren. Mit Black cascade veröffentlichen die Wölfe nun ihr drittes Album und man möchte meinen, dass sie in den Wäldern Kaskadiens endgültig die rohe und animalische Essenz des Black Metals gefunden haben. In den vier dramatisch und erhaben klingenden Longtracks, die nur so vor Energie strotzen, findet man keine Spur von jeglicher Anbiederung an den Mainstream oder sonstige Zugeständnisse, welche den selbst gesteckten Anspruch beschneiden.
Wo der Vorgänger Two rooms noch symphonischer wirkte und gar eine Nähe zum Post Metal aufwies, hat man diese Elemente auf Black cascade etwas zurückgefahren und präsentiert sich urwüchsiger und fast archaisch klingend. Schon der Opener „Wanderer above the sea of fog“ präsentiert sich als rasender und alles niederwalzender Song mit wild schrubbenden Gitarren und kranken Vocals. Dazu noch ein schleppender Mittelteil und dezent eingeworfene Gitarrenharmonien. Gerade diese forcierte Eintönigkeit mit den eher unterschwellig angedeuteten Melodien hat etwas Hypnotisches, das einen packt. Zwischen der ganzen Rasanz finden sich immer wieder eingestreute Ambient- und leicht folkloristische Parts, sowie geschmackvoll eingeflochtene analoge Synthesizerklänge, die für einen zusätzlichen Zauber sorgen und das Ganze schon fast auf ein avantgardistisches Niveau heben.
Das macht Black cascade zu einer wirklich starken und in gewisser Hinsicht auch atemlos machenden Scheibe, die zwar primär Genrefreunde ansprechen dürfte, der aber auch Fans von Neurosis oder ähnlich gelagerten Bands ihr Ohr leihen könnten. Black Metal-Fans welche die ursprüngliche Kraft hinter dieser Musik mögen, die vielen Kindereien der heutigen Szene verabscheuen und schon immer Alben wie Burzums Filosonfem (auch wenn man diesen Bandnamen heute nur noch ungern in den Mund nimmt) oder Emperors In the nightside eclipse verehren, dürften den neuesten Streich von Wolves in the Throne Room lieben.
Die Band hat ihre Songs zusammen mit Randall Dunn (u.a. Sun O))), Earth) auf altem Equipment aufgenommen und offensichtlich wurde auch auf den Einsatz jeglicher Kompressoren und ähnlichem neuzeitlichen Schnickschnacks verzichtet. Dies sorgt zusätzlich für den natürlichen und ursprünglichen Klang der Platte. Man sollte deswegen auch nicht zu zimperlich mit dem Lautstärkeregler umgehen, denn leise abgespielt entfaltet Black cascade noch nicht seine volle Wirkung.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Wanderer above the sea of fog | 10:33 |
2 |
Ahrimanic trance | 14:05 |
3 |
Ex cathedra | 10:58 |
4 |
Crystal ammunition | 14:20 |
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Besetzung |
Nathan Weaver (Gitarre, Gesang)
Aaron Weaver (Schlagzeug)
Will Lindsay (Gitarre)
Ross Sewage (Bass)
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