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Reviews
Black Messiah

The first war of the world


Info
Musikrichtung: Pagan Metal

VÖ: 20.03.2009

(AFM Records/Soulfood)

Internet:

http://www.blackmessiah.de
http://www.myspace.com/blackmessiah2


Nach 17 Jahren Bandgeschichte wagen sich die germanischen Pagan-Metaller Black Messiah erstmals an ein richtiges Konzeptalbum. Genretypisch griff man in den großen Topf der nordischen Mythologie und ging zurück zum Ursprung derer. Der erste Krieg der Welt, die Schlacht zwischen den Götterdynastien der Asen und der Vanen steht im Mittelpunkt von The first war of the world. An Epik und großen Melodiebögen wird nicht gespart. Und auch die Atmosphäre kommt nicht zu kurz. Speziell dazu hat man den professionellen Sprecher Tom Zahner engagiert um die Geschichte zwischen den Liedern in Spoken Word-Abschnitten voranzutreiben. Das erinnert nicht selten an „The warrior’s prayer“ von Manowar. Hier wie dort steht man mitten im Kampfgetümmel und ist nicht selten dem Kitsch ausgeliefert. Ganz so schlimm ist es allerdings bei Black Messiah noch lange nicht. Auch wenn Odin auf The first war of the world groß auftritt, endet das Album glücklicherweise nicht in einer nach viel Plastik müffelnden und übertriebenen Kitschorgie wie bei den Poserkings of Metal.

Mit ihrem Pagan Metal, der des Öfteren in Richtung melodischer Black Metal schielt, wirken Black Messiah durchaus noch authentisch und unterhalten mit gefälligen Melodien und Folkeinschüben genauso, wie mit nach vorne treibenden Riffs. Um Erhabenheit zu erzeugen dürfen Keyboards und Streicher aus der Konserve natürlich nicht fehlen. Glücklicherweise übertreibt es das Sextett nicht mit deren Einsatz. Denn viel natürlicher und angenehmer wirken die Songs, wenn Bandgründer Zagan immer wieder selbst zur Geige greift, was er gerne tut. Ergebnis sind durchaus auch tänzelnde Melodien wie bei „Gullveig“, das mit seiner folkigen Atmosphäre geeignetes Futter für nächtliche Saufgelage sein dürfte, in den Strophen aber etwas kindlich wirkt. Das ist auf dem Album glücklicherweise nicht mehr oft der Fall. Nur das als Bonustrack ausgewiesene „Söldnerschwein“ schlägt noch einmal kräftig in diese Kerbe und entfaltet wohl erst mit ein paar Promille im Blut so richtig seine Wirkung. Dann aber richtig.

Ansonsten lieben es Black Messiah, selbst wenn die meisten Songs in höheren Tempolagen angesiegelt sind, groß und episch. Hier liegt auch die Stärke der Band. Nummern wie „Vor den Toren Valhalls“ oder „The battle of Asgard“ reißen den Hörer mit und überzeugen voll und ganz. Und auch das schmissige „Burn Vanaheim“, das mit seinem sinnigen Wechsel zwischen keifendem und klarem Gesang punktet, lässt aufhorchen. Bedächtig wird es dagegen am Ende mit „Andacht“. Bei dieser Bombastballade bekommt die Band Unterstützung von Bariton Markus Wahlers, der diesem Song, genauso wie „Das Unterpfand“ eine besondere Note verleiht. Leider wirken aber nicht alle Titel gleich gut und der Spannungspegel geht immer wieder von oben nach unten und zurück. Doch im Großen und Ganzen überwiegt der positive Gesamteindruck, auch wenn sich von Zeit zu Zeit ein gewisses „das haben wir wo anders auch schon mal besser gehört“-Gefühl einstellt. Das gehört im derzeit regelrecht überschwemmten Pagan-Bereich aber leider auch schon irgendwie dazu.

Für Genrefans und Liebhaber von Heldengeschichten ist The first war of the world durchaus eine Empfehlung wert. Der Rest kann die CD aber ohne schlechtes Gewissen im Laden stehen lassen.



Mario Karl



Trackliste
1Prologue – The discovery2:52
2 The Vanir Tribe5:54
3 Gullveig8:08
4 Von Rachsucht und Lüge5:34
5 March of the warriors0:38
6 Vor den Toren Valhalls6:22
7 The battle of Asgaard7:10
8 The chase1:20
9 Burn Vanaheim5:36
10 Das Unterpfand5:51
11 Peace at a high price0:54
12 Andacht9:40
13 Söldnerschwein4:36
Besetzung

Zagan (Vocals, Guitars, Violin, Mandolin)
Meldric (Guitars)
Zoran (Lead Guitars)
Aknar (Keyboards)
Garm (Bass)
Mike Bröker (Drums)


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