Delaware scheinen zu den Bands zu gehören, die Zaghaftigkeit für Gefühl halten. Damit erzeugt man aber keine emotionale Musik, sonder blasse Langeweile. Und das gilt für einen Großteil der Songs auf Lost in the Beauty of Innocence.
Dabei gibt es durchaus gute Ansätze. Alternative trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf, auch wenn Delaware sich nicht auf die Dominanz der Gitarren verlassen, sondern ebenso prominent Keyboards einsetzen – und gerade die Keyboardmelodien verleihen der Band den Zauber, der dann gelegentlich doch fesselt.
Eines der Highlights ist gleich der Opener, bei dem der verhaltene Gesang zu eben solch schönen Keyboardmelodien passt. Beim folgenden “CS“ werdend die Keyboards dagegen vom ziemlich nöligen Gesang konterkariert. Später mischen sich reine Langweiler wie “Let them go“ ins Programm. Nur selten reißt ein etwas kräftiger Ton (“For what Reason“) die Band dann aus dem müden Gleichmaß oder gelingt es noch mal den Zauber des Anfangs wach zu küssen.
“Damals waren wir zu schüchtern“ kommentiert Gitarrist Jon Frederik Torgersen das Debüt der Band. Dieses Urteil lassen wir – im Gegensatz zu ihm – auch für den Nachfolger Lost in the Beauty of Innocence stehen.