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Barzin
My Life In Rooms
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Das neuseste Zuckerstückchen im Hause Monotreme hört auf den Namen Barzin, macht Leisetreterpop und zwingt mich, das hässliche Wort "Herbstalbum" für ein wunderschönes Stück Musik in den Mund zu nehmen. Für Gitarrenprolls zwar sicherlich eine Tortur, dürfte der melancholische Liedermacher aber bestimmt so einige sensible Seelen für sich gewinnen.
Barzin H. vertont seine Lebensfrage, ob denn ein bedeutsames Leben durch Hingabe zur Kunst erlangt werden kann. Antworten gibt's natürlich nicht. Aber allerhand Fragen und Zweifel. Unterstützung findet der Kanadier von Tony Dekker (Great La0ke Swimmers); genau jener schwermütige junge Mann, der sich mit seiner Akustikgitarre schon für die Aufnahmen eines Albums in ein Metallsilo gesperrt hat. Auf dem gleichen Traurigkeitslevel agiert auch Freund Barzin. Zwei Jahre Zeit hat er sich gelassen für das Album. Zeit genug, die Songskelette sorgsam mit Streichern, Pedal Steel Gitarren und Drumbeats zu behängen, ohne sie dabei ihrer Intimität zu berauben. Es ist beeindruckend, wie durchdacht My Life In Rooms komponiert ist, ohne dabei die Direktheit zu verlieren, die man an den Kollegen Conor Oberst, Kevin Devine und Konsorten schätzt. Barzin schaltet darüber hinaus noch zwei Gänge zurück und reiht sich gleich hinter den Tindersticks oder Sparklehorse ein.
Textlich beeindruckend und ehrlich schafft es Barzin auf My Life In Rooms ein sehr persönliches, melancholisches Album zu schreiben, das trotz aller Selbstmitleidskitsch-Fallen, die rund um dieses Konzept aufgestellt sind, nie zuschnappen lässt. Großartig!
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1 | Let's Go Driving |
2 | So Much Time To Call My Own |
3 | Leaving Time |
4 | Just More Drugs |
5 | Take This Blue |
6 | Acoustic Guitar Phase |
7 | Won't You Come |
8 | Sometimes The Night... |
9 | My Life In Rooms |
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