Bob Marley and the Wailers
Live at the Rainbow
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Info |
Musikrichtung:
Reggae
VÖ: 7. 2. 2005
(Universal)
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Auf den ersten Blick wirkt diese DVD wie der komplette Set der ersten Bob Marley-Live CD von 1975. Es wurde dasselbe Cover-Motiv verwendet und die Tracklist enthält (mit der Ausnahme von “Burnin’ and lootin’“) sämtliche Titel dieser CD. Tatsächlich aber liegen zwei Jahre und zwei LPs zwischen den beiden Aufnahmen. Immerhin sind beide in London eingespielt worden – einmal im Lyceum, einmal im Rainbow – und sie atmen einen ähnlich intensiven Geist. Beides sind Dokumente, die Bob Marley auf dem Höhepunkt seiner Karriere zeigen.
Live at the Rainbow erleben wir einen charismatischen und völlig entspannten Bob Marley, der seine Message mit ungeheuerer Intensität ins Publikum singt, flüstert, predigt und jubiliert. Mit auf der Bühne eine Band, die alles weniger ist als reine Kulisse für einen Superstar. Insbesondere der Keyboarder, der unverdient selten ins Bild kommt, und der Lead-Gitarrist bekommen reichlich Raum um eine eigene Figur abzugeben. Insbesondere bei den beeindruckenden Soli des letzteren wird deutlich, warum es gerade Marley (und gerade der dieser DVD sehr ähnlichen LP Live at the Lyceum) gelungen ist, den Reggae endgültig auf der internationalen Rock-Bühne zu etablieren. Hier werden sehr emotionale, nicht zwingend virtuose, Improvisationen geboten, also genau das, was man bis Mitte der 70er Jahre von Rockbands erwartete, - verbunden mit dem damals noch völlig exotischen Flair des jamaikanischen Reggae. Marley kann sich so als eine Art Carlos Santana der Karibik etablieren. Und dieser Konzertmitschnitt dürfte das ultimative optische Dokument seines Kantersiegs sein.
Faszinierend und aus der zeitlichen Distanz etwas amüsant sind die teilweise recht ungelenk und flatterhaft erscheinenden Bewegungen vor allem des besagten Lead-Gitarristen, aber auch Marleys, wenn er gerade mal „nichts zu tun hat“. Aber auch das passt in die Rockszene der 70er, die nichts mehr hasste, als all zu viel Styling – in Klamotten und Stageacting. Das überließ man Brian Ferry und John Travolta.
Ergänzt wird die DVD durch einen Rundgang durch das Marley-Museum und andere Kultstätten in Kingston, sowie das Dorf Nine Miles, in dem Marley vor genau 60 Jahren am 6. Februar geboren wurde.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Trenchtown Rock |
2 | Them Belly full (but we hungry) |
3 | I shot the Sheriff |
4 | Rebel Music (3 o’Clock Roadblock) |
5 | Lively up yourself |
6 | Crazy Baldhead |
7 | War/ No more Trouble |
8 | The Heathen |
9 | No Woman, no Cry |
10 | Jamming |
11 | Get up, stand up |
12 | Exodus |
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