David Britten
Down that Road
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David Britten ist bereits mehrere Jahrzehnte im Countrymusik-Business tätig, ein erwähnenswerter Erfolg blieb ihm jedoch bisher verwehrt, wenn man einmal davon absieht, dass Glen Campbell und BJ Thomas seine Songs gesungen haben. Auch das neuestes Album Down that road des Kanadiers wird wohl kaum den Eintritt in die Country-Charts finden, was jedoch nicht heißt, dass es nicht lohnenswert wäre, sich ein wenig näher damit zu beschäftigen.
Im Einzelnen:
Bereits beim Opener "I´ve been down the road", besser noch beim folgenden "Woman, if you love me", fällt die sanft gespielte Gitarre auf, die anscheinend das Rückgrat der Musik des aus Ottawa, Kanada, stammenden David Britten zu bilden scheint. Die Stimme, der man die Jahre inzwischen auch anhört, deutet auf einen entsprechenden Erfahrungsschatz hin, der die Texte prägen dürfte. Und so setzt sich das Bild eines so genannten Storytellers ab, der eine Geschichte zu erzählen hat. Die dazugehörige Backgroundmusik muss in diesem Fall natürlich dezent sein, und das ist sie auch, mit ein paar gekonnt eingesetzten Gitarrenakzenten. Diese Dezenz findet bei "I need a woman" ihr Ende, denn hier dürfen erstmalig ein Schlagzeug und ein grooviger Rhythmus auf sich aufmerksam machen.
Eines der vielen Lieder, die sich mit dem Tod von Johnny Cash auseinandersetzen, ist "The man in black is gone". Eine originelle Umsetzung dieses Themas ist bisher nicht abgeliefert worden, und auch hier ist keine Besserung in Sicht. Außerdem sind derartige Abgesänge von einer recht kurzen Halbwertzeit geprägt. "The day you´ve been waiting for" kommt sehr schmusig daher, ein richtiger Honeydripper, dem seine Countryroots unterwegs jedoch abhanden gekommen sind. Bluesig-swingende Grooves sind das Markenzeichen von "Comin´n´going", wo auch endlich mal eine E-Gitarre zum Einsatz kommt, nachdem die akustische Variante bisher eindeutig das Sagen hatte. Dreh- und Angelpunkt bleibt jedoch die mal rau, mal sanft klingende Stimme von David Britten. Eine inzwischen selten gepflegte Art von Musiktiteln kommt bei "Renegade" zum Vorschein, denn außer Brad Paisley ist zurzeit kaum jemand bereit und in der Lage, einen Instrumentalsong aufzunehmen. David Britten schafft dies jedoch in guter Shadows- und Spotnicks-Manier, bevor "That september 11" einem die Laune versaut, denn über dies Thema wird bereits seit mehr als 3 Jahren ausgiebig und mit einer Mega-Familienpackung Patriotismus gesungen, wiederum mit stark unterschiedlichen Qualitäten. Und alles, was hinter der Alan Jackson-Ballade "Where were you" zurückstehen muss, sollte nicht auf CD gepresst werden.
Fazit:
Ein nettes Album, wenn man auf dezente Musik mit ein paar erzählten Geschichten steht. Der Bereich "New Country" ist diesem Album fremd. Vielmehr kann man es musikalisch eher dem "Easy listening" mit teilweise vorhandenem Schmusefaktor zurechnen, wobei die Gitarren über einen richtig guten und leichten Sound verfügen.
Lothar Heising
Trackliste |
1 | I´ve been down that road | 3:48 |
2 | Woman, if you love me | 4:05 |
3 | Won´t you take me with you | 3:59 |
4 | I need a woman | 4:10 |
5 | The man in black is gone | 3:10 |
6 | The day you´ve been waiting for | 3:31 |
7 | We´ve not much time | 3:29 |
8 | Comin´n´going | 3:45 |
9 | These Monday morning blues | 4:12 |
10 | If you´re passing through Kentucky | 3:05 |
11 | Renegade | 3:32 |
12 | That September 11 | 3:31 |
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